Servicebedarf MINI F56 F55 F57

  • Das verstehe ich nicht. Welche Situation könnte das denn sein, wo man bewußt keinen Serviceeintrag möchte? :/

    Naja, wenn man nur auf 10.000 KM pro Jahr least, das dreifache fährt und dann den Kilometerstand im Tacho anpaßt vor Abgabe, dann macht man seine Services besser ohne irgendwelche Einträge irgendwo...leider alles schon gesehen...

  • Der Hinweis auf die Einschaltung eines Anwaltes bedeutet ja nicht, es sofort zu machen.


    Ich habe es im Bekanntenkreis schon öfter erlebt, dass eine solche Aussage zu weiteren "Dummheiten" bei der Beantwortung führen, die man dann vortrefflich im weiteren Verfahren nutzen kann.

    Greetings vom Max


    Dummheit ist ein weit verbreitetes Gut, das manche stolz wie ihr Allerheiligstes vor sich hertragen.

  • Leider handelt es sich nicht um einen offiziellen Mini-Händler. Ich habe ihm tatsächlich nur gesagt, dass ich den Mini nicht gekauft hätte, wenn von vornherein klar gewesen wäre, dass er nicht scheckheftgepflegt ist. Ich musste so deutlich werden, weil er bis dahin so getan hat, als wäre ein ausgelassener Ölwechsel ungefähr so harmlos wie eine verlorene Betriebsanleitung. Dann hat er direkt auf Angriff umgeschaltet und seine Anwaltsfloskeln abgespult.


    Allerdings lasse ich mich davon nicht einschüchtern und habe ihm erstmal eine Frist für eine Preisminderung oder alternativ das Nachreichen der Servicenachweise gesetzt und ihm erklärt, dass sein Ultimatum rechtlich keine Relevanz hat.


    Ich hoffe allerdings, dass sich die Vorbesitzerin noch mit den Servicenachweisen meldet und sich die ganze Angelegenheit auflöst, denn vor Gericht will ich eigentlich nicht gehen, sondern irgendwann einen Schlussstrich ziehen und das Beste aus der Situation machen. Prozesse ziehen sich über Monate, sind kostenintensiv und man kann sich nie sicher sein, zu gewinnen, egal wie viele Fakten man auf seiner Seite hat.


    Übrigens passiert es sehr oft, dass Händler in ihren Anzeigen falsche oder irreführende Angaben machen. Ich habe dem Händler aber klargemacht, dass ich ihm keine böse Absicht unterstelle. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, mir unlautere Absichten zu unterstellen.


    Nach allem, was ich herausfinden konnte, ist die Fahrzeugbeschreibung von gewerblichen Händlern aber rechtsverbindlich, da es sich um öffentliche Aussagen handelt. Das heißt, ein Händler kann sich nicht darauf zurückziehen, dass alle Angaben ohne Gewähr sind. Das hängt auch damit zusammen, dass ein Händler eine Sachmangelhaftung nicht ausschließen kann. Bei privaten Verkäufern sieht das allerdings anders aus.


    Trotzdem bin ich tolerant, was eine solche Fahrzeugbeschreibung angeht und erkenne an, dass bei den vielen Ausstattungsmerkmalen moderner Fahrzeuge auch Fehler passieren können. Bei grundlegenden Fahrzeugeigenschaften darf das aber nicht passieren und Händler wissen genau, was scheckheftgepflegt bedeutet.


    Interessanterweise besteht der Händler aber darauf, dass es den Herstellerangaben entspricht, wenn der erste Ölwechsel erst nach 44 Monaten und 37.000 Kilometern durchgeführt wird, was absurd ist.


    Der Mini-Support ist extrem gut und hilfsbereit und hat mir telefonisch auch bestätigt, dass ich davon ausgehen kann, dass der erste Ölwechsel ausgelassen wurde, wenn er in der digitalen Historie nicht vermerkt ist. Interessant ist aber, dass der Support nicht explizit bestätigen wollte, dass es feste zeitliche Obergrenzen gibt. Stattdessen hat die Mitarbeiterin immer wieder auf den variablen Condition Based Service verwiesen, an den man sich halten soll. Ich vermute, dass das die offizielle Kommunikation bei BMW ist. Es klingt aus Marketingsicht einfach nicht so gut, wenn man ein intelligentes CBS-System bewirbt und gleichzeitig fest definierte Obergrenzen eingesteht.


    Der Händler ist übrigens auf BMW spezialisiert, aber eher altmodisch. Er bezog sich auf ein angeblich offizielles Datenblatt vom Hersteller mit der Kennung 08KA und ein Intervall von 24 Monaten/30.000 Kilometern, was ja konsistent mit den Angaben in diesem Thread ist. Ich habe dazu nur folgenden Eintrag gefunden: https://www.minif56.com/threads/my-f56-jcw.90159/


    Auf der offiziellen Seite von Mini heißt es: In der Regel ist ein erster Austausch erst nach 20.000 Kilometern fällig. Danach sogar nur alle 30.000 Kilometer.

  • ay caramba, vielleicht wäre es jetzt auch ein guter Weg, die Geschehnisse mal von der technischen Seite anzugehen mit der Frage:
    ist ein augelassener 1. Ölwechsel schädlich oder kann man das getrost vernachlässigen?

    Sicher gibt es in Deinem Umkreis eine vertauenswürdige Werkstatt, die Dir das sagen kann, ggf. auch mit einer Öluntersuchung.
    Hier im Forum fallen mir 2 User ein, Marco marco.t und Andreas Logan5 , die aus ihrer Erfahrung vielleicht etwas zu dem Problem sagen könnten. Bitte seid so nett :0008:

    Mein F55 Cooper - "Sterling" - wurde am 11.02.19 in Oxford gebaut, ist am 22.02. beim Händler eingetroffen und seit 05.03.19 glücklich bei mir.

  • Du solltest deine Toleranz über Bord werfen und ich formuliere es einmal ganz klar. Der Händler ist ein Arsch.


    Auch wenn du keine Rechtsschutzversicherung haben solltest, musst du deine Forderung - wie schon von mir beschrieben klar und mit Nachdruck einfordern. Der Hinweis auf die Beteiligung eines Anwaltes und des Rechtsschutzes kann dabei ruhig fake sein.


    Was du letztendlich daraus machst bleibt natürlich deine Entscheidung.


    Ohne Rechtschutzversicherung würde ich keinen Rechtsstreit eingehen. Andernfalls schon, allein damit solche Händler auch einmal die Grenzen aufgezeigt bekommen. In der Regel haben die nämlich auch keinen Rechtsschutz, da er für Gewerbetreibende zu teuer ist. Sie labern dich nur mit juristischem Halbwissen zu.


    Die Fristsetzung von ihm kann er sich in die Haare schmieren, denn du bist der Einzige der Forderungen aus dem Vertrag anmelden kann.

    Greetings vom Max


    Dummheit ist ein weit verbreitetes Gut, das manche stolz wie ihr Allerheiligstes vor sich hertragen.

  • Das ein überzogener Ölwechselintervall nicht generell schädlich ist, habe ich sowohl mit meinem MINI als auch mit dem Vorgängerfahrzeug gut unter Beweis gestellt…


    Der Vorgänger hatte ein 15.000er-Intervall und ich hab grundsätzlich nach 45.000 Kilometern gewechselt - 2 mal im Jahr somit. Motor läuft seit 22 Jahren und ist in gutem Zustand.


    Beim MINI fahre ich teilweise bis 40.000 Kilometern zwischen den Ölwechseln - inzwischen 670.000 Kilometer auf der Uhr und der Motor schnurrt.


    Aber generell sollte man die Intervalle schon halbwegs einhalten.


    Grüße

    Peter

  • Jetzt ist deine Fahrweise auch sehr motorschonend. Im allgemeinen Alltag mit stop and go und vielen Kurzstrecken, empfinde ich die Zeit von zwei Jahren zwischen den Wechseln okay.

    Greetings vom Max


    Dummheit ist ein weit verbreitetes Gut, das manche stolz wie ihr Allerheiligstes vor sich hertragen.