Das ist doch eben genau mein Punkt: wenn du deinen Verbrauch im Winterhalbjahr mit dem im Sommerhalbjahr vergleichst, weißt du dadurch nicht, welchen Mehrverbrauch die Ganzjahresreifen ausmachen, weil du viele weitere Faktoren hast, die das alles stark beeinflussen.
Auch Jahresmittel miteinander vergleichen bringt nicht zwangsläufig viel. Der eigene Fahrstil ändert sich (ganz besonders, wenn man das Auto beim früheren Jahresmittel noch relativ neu hatte) und selbst die Temperatur kann sehr unterschiedlich sein. Wenn der eine Winter sehr mild ist und der andere ein paar knackig kalte Tage dabei hatte, ist dein Verbrauch da u.U. stark unterschiedlich. Außerdem ändern sich über die Zeit die häufig angefahrenen Ziele. Wenn man häufiger zum Sport fährt und auf einmal viel mehr aus dem Homeoffice arbeitet und dadurch nicht mehr so oft auf die Autobahn muss, hat das einen erheblichen Einfluss auf den Gesamtverbrauch.
Speziell bezogen war meine Antwort aber hierauf
Vielmehr reicht mir zumindest die einfache Antwort: wir fahren SR GJR oder WR von Typ und Größe, verbrauchen im Schnitt so viel und fahren rennen, normal oder trödeln auf der rechten Spur. Da kann man sich selber ein Bild machen wie es bei einem selbst aussehen könnte und je mehr mitmachen desto einfacher ist die Selbsteinschätzung.
Und das bringt halt als Information quasi gar nichts. Zufällige Datenpunkte von verschiedenen Fahrern mit sehr unterschiedlichen Fahrprofilen und auch unterschiedlichem empfinden davon, was denn als "trödeln" zählt führen nicht zu einem auswertbaren Ergebnis. Dafür sind die Einflüsse von scheinbaren Nuancen (trödeln vs sportlich, kalt vs warm, 120 vs 80 km/h) auf den Gesamtverbrauch bei einem E Auto zu groß.
Ich seh das mit GJR aber auch anders. Wir sind mit dem Mini ausschließlich im brandenburgischen Flachland unterwegs. Schnee haben wir hier so gut wie keinen. Trotzdem fahre ich getrennte Sommer- und Winterreifen. Aus folgenden Gründen:
- sparen tut man mit GJR wenig bis nichts, wenn man wie ich den Wechsel selbst macht: Den 2. Satz Felgen kann man gebraucht kaufen und am Ende für fast das selbe Geld wieder verkaufen, Verschleiß ist beim GJR tendenziell höher, als beim Sommerreifen und damit müssen die GJR doppelt so häufig gewechselt werden und gute GJR sind tendenziell etwas teurer, als gute Sommerräder
- die Räder gammeln fest, wenn man sie nicht regelmäßig runter nimmt. Ein Freund musste seine GJR zum Wechsel nach 4 Jahren mal mit einem Hammer vom Auto kloppen und hat sich dabei eine Felge leicht beschädigt
- ich nutze den halbjährlichen Wechsel, um Bremsen und Fahrwerk zu inspizieren und an allem mal zu rütteln
- Verbrauch ist auf GJR tendenziell höher, als auf Sommerreifen
- GJR waren bis vor wenigen Jahren in allen relevanten Disziplinen erheblich schlechter, als die jeweiligen Counterparts. Inzwischen sind sie teilweise gleichauf, es ist aber auch heute noch unmöglich, einen Reifen zu bauen, der bei 30 Grad sportliche Fahrt sehr gut macht UND bei -10 Grad auf Eis sehr gut bremst. Eins davon kann er möglicherweise gut bis sehr gut, das andere dann aber nur passabel.
Aber die Argumente pro und contra würden hier alle schon mehrmals ausgetauscht. Brauchen wir jetzt eigentlich nicht nochmal anfangen