Grundsätzlich halte ich die E-Mobilität ja nicht für Unsinn.
Ich halte nur das mit den Batterien und Ladestationen für Unsinn.
Ein Tankstellennetz ist vorhanden, da könnte man auch Wasserstoff tanken, alles tutti frutti.
Grundsätzlich bist du also auf dem richtigen Weg, nur hapert es noch am Verständnis, was das bedeutet.
Es führt kein Weg an Batterien und Ladestationen vorbei.
Das Tankstellennetz kann man nicht einfach auf Wasserstoff umbauen. Die Technik ist nicht kompatibel. Eine Wasserstofftankstelle kostet über 1 Mill. €. (Ladesäule ca. 20.000 €, wenn ich es noch richtig im Kopf habe).
Es gibt 90 Stück (!!!) in ganz Deutschland, obwohl die Regierung Wasserstoff MASSIV fördert, und zwar seit den 90er Jahren. (In den 90er Jahren war Wasserstoff der heiße Shit
)
Bis zu 20.000 € pro Fahrzeug, Wasserstoff ist stark subventioniert, würde sonst sehr viel mehr kosten. Also wirtschaftlich gar nicht machbar.
Wasserstofferzeugung ist ein Klimakiller. Und darum geht es doch, nicht darum möglichst bequem tanken zu können - oder etwas doch?
Öffentliche Ladestationen in Ballungszentren?
Ein deutsches Starup baut derzeit überall die Straßenlaternen zu kleinen Ladesäulen um. In London wird das schon flächendeckend gemacht. Da das Laternen-Stromnetz unabhängig ist und zudem durch LED Kapazitäten frei hat, könnte jeder auch vor dem Haus auf der Straße laden. Sehr viel bequemer als extra zu einer Tankstelle fahren zu müssen, oder nicht? Wasserstoff-Tanken dauert übrigens auch bis zu 30 min., ausser der Stutzen friert ein, dann kann es auch mal 1 Stunde dauern. Da lade ich lieber in 20 min. mein E-Auto...
Für mich ist die aktuelle E-Technik nur der Übergang zu Wasserstoff.
Und deswegen werde ich jetzt keinen Cent in ein E-Auto investieren.
Und wie kommt man zu dieser Einstellung? Hast du Fachpublikationen gelesen, in der man zu der Erkenntnis kommt, in ein paar Jahren gibt es erschwingbare Brennstoffzellen-PKWs inkl. umweltfreundlich erzeugten Wasserstoff?
Eher nicht, die gibt es nämlich nicht.
Allein die Brennstoffzelle im Mirai kostet 20.000 €. Ist die defekt (was schon vorgekommen ist) wird es teuer. Da ist ein defekter Akku ein Kindergeburtstag dagegen. Die Wartung eines Brennstoffzellen-PKWs ist auch nicht ohne.
Lies mal nach, was es schon für Ärger mit dem Mirai gab. Viel günstiger wird die Brennstoffzelle auch nicht werden, laut Autoindustrie. Somit wird ein Kleinwagen mit Brennstoffzelle niemals für das Geld eines BEV angeboten werden können = Rohrkrepierer. Und auch große Fahrzeuge sind teuer, haben wenig Leistung (Brennstoffzelle kann nicht so viel Energie schnell herstellen wie nötig, ergo braucht man doch wieder einen Akku im Auto) und dir Reichweite ist durch die Größe der Tanks begrenzt (die meist nicht ewig dicht halten, weil Wasserstoff überall durch diffundiert).
Es muss ein konsequentes Umdenken her, wenn man was verändern will!
Die Änderung muss umfassend und sicherlich auch radikal sein!
Du weisst genau, dass die Mehrheit der Autokäufer keine radikalen Lösungen wollen. Wenn man alle ins Boot holen will, muss man ihnen einen vollwertigen Ersatz für aktuelle Fahrzeuge geben, ohne ihren Komfort zu schmälern. Ups, die gibt es ja schon, nennt sich BEV.
Komisch, es gibt doch schon Wasserstoffautos.
Und Tankstellen gibt es auch in Deutschland.
Klar sind die Autos aktuell sehr teuer, aber das waren die ersten E-Autos mit Akkutechnologie auch.
Wenn man will dann ist auch das möglich.
1 oder 2 auf dem Markt. Zu utopischen Preisen. 90 Tankstellen. Wenn man will, kann man sich das Zeug jetzt kaufen. Ist aber ein totes Pferd reiten. Wie gesagt, die Regierung wollte Wasserstoff ja puschen, sah darin die Zukunft.
Mittlerweile haben sogar die hinterwäldlerischten Politiker erkannt, dass das eine Sackgasse war, in dass sie Milliarden geschaufelt haben.
Und auch die PKW-Hersteller haben es erkannt. Wie schon öfter erwähnt, kenne ich Motorentwickler bei BMW und Audi. Da wurden alle Kräfte und Gelder aus Verbrenner UND Brennstoffzelle abgezogen.
Die Fahrtrichtung für die nächsten 20 Jahre (oder mehr) ist klar. BEV.
Und ich bleibe dabei, um wirklich was zu ändern ist ein radikaler Wandel nötig.
Es ist ja löblich, dass du Fahrrad und Roller fährst, deine Einstellung geht wirklich in die richtige Richtung.
Aber jetzt einen Verbrenner zu kaufen "weil der Spaß macht" halte ich für egoistisch. Jeder neu gebaute Verbrenner nimmt den Platz eines umweltfreundlicheren E-Autos weg.
Und irgendwann landet auch der Verbrenner auf dem Gebrauchtwagenmarkt und fährt noch 10 Jahre weiter und haut Abgase und Co2 in die Luft. Und wenn er am Ende ist, geht er wahrsch. nach Afrika und fährt da ohne Kat (der wird dort nämlich sofort ausgebaut und verkauft) nochmal 10 Jahre spazieren. Willst du das wirklich???
PS: Ich hoffe auf eine sachliche Diskussion. Vielleicht schaust du dir mal die Videos an, die ich verlinkt habe. Dann sollte eigentlich klar sein, was getan werden muss.