Ausreden sind: Corona und Krieg.
Schade, die Vorfreude ist somit bei 0 angekommen!
	 
	
	
Dass Du als Kunde unter diesen Umständen zurücktreten kannst, wurde ja ausgiebig diskutiert.
Ausreden sind das jedoch nicht. Ich habe das Gefühl manch einem Mini-Enthusiasten entgeht das größere Bild:
Durch Corona und auch die Evergreen sind Lieferketten enorm unter Druck gekommen.
Ein nachvollzehbares Beispiel sind die Flughäfen: In Corona wurde entlassen, jetzt fehlt Personal für die Abfertigung und Flüge finden nicht statt. Der Airport ist überlastet.
China hat starke Lockdowns gemacht und versucht gleichzeitig die Wirtschaft dabei oben zu halten. Mein Personal hat teilweise in China im Büro schlafen müssen, damit das Business weiter gehen kann. Wir hörten auch von Lebensmittelknappheit, duschen mal ganz zu schweigen. Die haben sich gegenseitig die Haare im Büro geschnitten und auf Kartons geschlafen!
Durch den Lockdown in China wurden Waren teilweise 7 Tagen gelagert, damit die Viren absterben.
Für mich persönlich ist Corona extremst aufgebauscht, aber das Resultat der Lockdowns lässt sich nicht wegdiskutieren. Das ist nur ein Grund für die veränderten Bedingungen beim Mini-Konfigurator.
Teilweise sind Waren da, können aber nicht abgefertig werden oder es fehlt ein winziges Bauteil. Also ist das gesamte Produkt nicht fertig. Hatte vorher der Versandweg 4 Tage aus China gedauert, sind es jetzt 14.
Gerade die Autobranche ist JiT - Just-in-time. Das lässt sich nicht in einem Jahr mal so eben regeln, wenn so viele andere Prozesse mit drin hängen. Man erinnere sich nur, wie lange es dauerte, bis Bluetooth ins Auto kam, obwohl es schon überall Verwendung fand.
Auch die Zulieferer ächzen. Lass nur eine Person pro Schicht ausfallen, wegen Corona-Krankenschein oder echter Erkältung. Wie stark wurde jetzt schon abgebaut?! Das macht sich sofort bemerkbar. Ich habe im Moment jede Woche eine Krankmeldung auf dem Tisch... Wir machen alle Überstunden - ergo noch mehr Krankenmeldungen wegen Überlastung und dann wieder krank...
Und ich spreche jetzt nur von Corona-bedingten Lockdowns. Die Energiekrise tut ihr übriges. Die Erzeugerpreise sind über 30%!  Ihr habt zum Glück keinen Aufpreis von 30% beim Endprodukt. Noch nicht. Dank der Grünen Politik und dank Frau Merkels Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt uns Energie (es hätte andere Wege gegeben, gehört aber nicht hier hin). Dann kommt Co2-Steuer obendrauf. Das kann auch ein großes Unternehmen nicht so leicht kompensieren. Insbesondere dann nicht, wenn es auf Effizienz getrimmt ist.
Ja, als Kunde ist man genervt und enttäuscht. Der Zorn und die Enttäuschung entlädt sich aber auf die Falschen! Und solange jeder glaubt, es seien die Autohersteller, die so gierig ihre Preise erhöhen, es seien die Bauern, die so hohe Lebensmittelpreise machten, es seien die Ölkonzerne die ihre Aktionäre überschütten möchten, wird es sich auch nicht ändern.
	
					
			
	
	
	
	
		Und deren gewinne, zeigen den konzernen das sie mit ihrer Methode gut fahren!
Alle meckern aber sie warten weiter geduldig und bezahlen sogar freiwillig mehr!
	 
	
	
Wer nicht protestiert, bzw. "mit den Füßen abstimmt", zahlt die Rechnung. Wer weiter einkauft unterstützt das, was er gerade bemängelt.
	
					
			
	
	
	
	
		Habt ihr euch mal das Halbjahresergebnis 2022 angeguckt? So schlecht kann es wohl nicht gelaufen sein.
	 
	
	
Wie oben erwähnt, wenn ich weniger verkaufe, muss ich pro EInheit mehr einnehmen. Also steigt der Preis. Dass dabei der Preis eventuell sogar überproportional steigt ist frech, aber deshalb nicht ungerechtfertigt.
Beispiel Öl: Man kann auch mit Margarine oder eben gar nicht braten. Wenn der Preis zu hoch steigt kauft keiner mehr und der Mehrpreis kompensiert nicht mehr den geringeren Verkauf. Dann sinkt der Preis wieder, bis wieder gekauft wird und von vorne.
Gleiches gilt für das Auto: Wer bereit ist, den Preis zu zahlen, sorgt dafür dass der Preis steigt. Wer abwartet, sorgt dafür dass der Preis tendenziell sinkt. Umso weniger kaufen, desto billiger wird es...
Jemand hatte auch den Service und die Autoverkäufer angesprochen: Die Verkäufer leben von der Provision. Da viele Autohäuser leergefegt sind, bekommen sie nicht genug Gehalt. Das Festgehalt ist meist viel zu wenig. Er der Autoverkauf macht das Gehalt fett. Jetzt ist nichts zu verkaufen da.
Wenn einer von Euch sich und seine Familie ernähren oder einem Kunden 1000 EUR mehr abverlangen müsste - wie würdet ihr Euch entscheiden? Und noch mal, es sind nicht die bösen Verkäufer (zumindest nicht in Summe), sondern es ist der falsche Umgang mit der (deutschen) Wirtschaft.
Und wenn ein Telefonist 10 mal am Tag nur von elitären Mini-Kunden beschimpft wird, weil seine Konfiguration nicht haargenau so kommt. Der Kunde aber trotzdem die 2000 EUR Aufpreis zahlt, weil er es hat, und der Telefonist gerade mal Mindestlohn erhält, wie würdet ihr Euch fühlen?
Arbeitet ihr für Mindestlohn, werdet mit unzufriedenen Kunden konfrontiert und sollt dann weiterhin professionell bleiben?
Bitte, bitte seht die Menschen dahinter und auch das größere Ganze. Es fühlt sich am Anfang immer so einfach an, aber um so tiefer man eintaucht, desto komplizierter wird es.