Mini hat sich doch schon länger aus dem Genre "schnellster Hatchback" (mit Go-Kart-Feeling) verabschiedet. Jedwedes Review das ich gesehen habe, schreibt, dass es billigere UND schnellere Autos gibt. "Schnelligkeit" kann demzufolge nicht die Markenpositionierung sein. Auch nicht der Sportcharakter, denn die BMW-Lenkung gilt als wenig sportlich, recht "steril". Ein Toyota Yaris GR zieht dem Mini JCW auf den ersten Metern davon - mit weniger PS und Allrad-Antrieb.
Und was die PS betrifft: Wenn die Klientel wirklich eher etwas betagter und vermögender ist, dann kommt es auf ein paar km/h oder PS nicht an. Dann steht weiterhin die Reminiszenz an den alten Mini, der Kultstatus und das hippe, ausgefallene Image an vorderster Stelle. (Den PS-starken Clubman lässt man ja ebenfalls auslaufen.)
Ich glaube und hoffe, dass es das eine ist, was den Mini auch zukünftig ausmachen wird: Dass er ein Lächeln ins Gesicht der Tester zaubert. In jedem Video-Review ist der Tester happy und begeistert vom Fahren. Auch wenn am Ende Preis, PS etc... bemängelt werden.
Aus diesem Grunde, und auch aus ökonomischen Gründen, glaube ich, dass es eher bei den "alten", "langweiligen" 231 PS bleibt.
Das geänderte Design bedeutet, dass ein einziges Bauteil in noch größeren Mengen bestellt werden kann und somit die Kosten sinken. Sieht man jetzt schon an der Piano Black Edition - eine reine Kostenersparnis, die man vielen Kunden tatsächlich als Premium verkaufen konnte, denn das Verchromen von Bauteilen ist ein Verarbeitungsschritt mehr. Und auch die Mini-Preise auf dem Gebrauchtwarenmarkt sinken leicht.
Der Verbenner ist im Mini wohl ein Auslaufmodell. Warum sollte man da noch experimentieren und Kundenreklamationen riskieren? Wenn es also im BMW-Bestand noch keine erprobten Motoren oberhalb von 231 PS gibt, die leicht für den Mini zu adaptieren wären, kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen, dass es mehr werden, als man "tunen" könnte.