Beiträge von bwm

    Es gibt die Grenzen der Physik und es gibt die Grenzen des (momentan) Machbaren. Grosser Unterschied.

    Das ist mir bewusst. Ich meine aber tatsächlich die Grenzen der Physik. Zum einen bei der Erzeugung: CO2 und Wasser aufspalten sind enorm energieintensive Prozesse, die tatsächlich Energie "verschlingen". CO2 und Wasser sind beide sehr stabile Verbindungen, die nicht allzu gerne mit irgendwas reagieren. Um sie dazu zu zwingen, das doch zu tun, wird Energie benötigt. Diese ist dann quasi als chemisches Potenzial im jeweiligen Stoff gespeichert. Wasserstoff ist ja bekanntermaßen sehr reaktiv. Unabhängig von der Verlustwärme, die dabei entsteht, geht jede Menge Energie bei der Erzeugung einfach in den Stoffen "verloren". Und auch bei der Rückumwandlung sind Verluste involviert, die man nicht vermeiden kann. Bei einem idealen Carnot Prozess zwischen 100°C und 800°C (das sind so etwa die Temperaturen in einem Verbrennungsmotor) hat man eine maximale Effizienz von 65,2%. Mehr kann physikalisch niemals drin sein.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad#:~:text=Der%20Carnot%2DWirkungsgrad,Sadi%20Carnot%20erdachten%20idealen%20Kreisprozesses.

    Bei BEV sind wir wie gehabt in der Gesamtprozesseffizienz heute schon besser als nur der letzte Schritt der Verbrennung von Kraftstoffen überhaupt jemals werden kann.

    Sowhat? Die Verwendung von EFuels in einem Verbrennungsmotor ist ja nicht zwingend.

    Wofür denn dann? Dann können wir die Produktion ja auch einfach direkt sein lassen. Ich kenne nur 3 Anwendungen für E fuels. Verbrennen für Wärme: thermischer Wirkungsgrad knapp unter 100% ggü locker 200-300% bei einer Wärmepumpe

    Verbrennen für Strom: viel Strom nehmen, um daraus EFuels zu machen, um daraus wenig Strom zu erzeugen ist reichlich sinnlos

    Verbrennen für Fortbewegung: siehe oben. Theoretisch ideale Effizienz ist weitaus geringer, als die reale Effizienz von BEV schon ist

    Man könnte sich auch dran setzen und weiter forschen, ob man nicht doch ein Perpetuum Mobile erfindet, das aus dem nichts Energie erzeugt. Oder man akzeptiert einfach die Grenzen der Physik und, dass das niemals funktionieren kann und forscht stattdessen an etwas sinnvollem.

    Der Verbrennungsmotor existiert seit über 100 Jahren und wird seitdem im großen Maßstab genutzt und fleißig weiter entwickelt und verbessert. Ich denke wir sind uns einig, dass da nicht mehr viel zu holen ist. In PKW erreicht er dennoch selbst auf dem Prüfstand eine Effizienz von nicht mehr als 30%

    D.h. selbst, wenn du im ersten Prozessschritt - der Erzeugung der e-Fuels - 100% Effizienz hättest (was ganz und gar ausgeschlossen ist), kann deine Prozesseffizienz niemals über 30% kommen, weil der Verbrennungsmotor am Ende einfach nicht mehr kann. Und nochmal: 30% sind Prüfstands-Effizienz. Realbetrieb sind 10-20% realistischer

    Dagegen haben wir heute schon bei BEV eine Gesamtprozesseffizienz von über 70%. Und ich denke wir sind uns auch darin einig, dass bei der Batterietechnologie noch das ein oder andere Quantensprüngchen kommen wird. Warum sollte man an einer Technologie weiterforschen, die niemals auch nur in Ansätzen die Effizienz erreichen kann, die eine andere, bestehende Technologie längst hat?

    mit ein wenig logisch Nachdenken kommt man sehr schnell darauf, dass E-Fuels rein energetisch betrachtet niemals funktionieren können.

    Für ökologische Herstellung von e-Fuels muss man CO2 im Herstellungsprozess binden und unter Zugabe von Wasser zu Kohlenwasserstoffketten verbinden. Und dieser Prozess ist zwingend (aufgrund der chemischen Eigenschaften von Sprit und CO2) extrem Energieaufwendig. Die einzige Art, diese Energie ökologisch sinnvoll bereitzustellen ist erneuerbar erzeugter Strom. Und das Ergebnis dieses wirklich sehr aufwändigen Prozesses sind dann flüssige brennbare Stoffe, die in PKW-Verbrennungsmotoren mit einer Effizienz von üblicherweise ~ 10% in Fortbewegung umgesetzt werden. Da du aber sowieso schon erneuerbar erzeugten Strom dafür brauchst dann kann man genau diesen Strom auch einfach direkt in Elektromotoren mit einer Effizienz von ca. 90% in Fortbewegung umwandeln. Wenn du statt CO2 eine andere Quelle von Kohlenstoff entdeckst dann hast du nur eine Alternative zu flüssigen Dinos gefunden, die aber den Gesamtausstoß von CO2 dann wieder erhöhen würde und damit nicht ökologisch wäre.

    Hier mal ein kleiner Beitrag dazu:

    E-Fuels: Vorteile und Nachteile synthetischer Kraftstoffe
    E-Fuels: Vorteile und Nachteile synthetischer Kraftstoffe - sind sie der Schlüssel zur Dekarbonisierung und zur Erreichung der Klimaziele?
    www.cleanthinking.de

    Nach deren Rechnung hat man eine Prozesseffizienz von 13% bei efuels gegenüber 71% bei BEV. Wobei die von überaus großzügigen 30% Effizienz des Verbrennungsmotors ausgehen, was für PKW im Realbetrieb nicht Ansatzweise stimmt. Realbetrieb sind eher 10%, was die Gesamt-Prozesseffizienz (gemäß deren Betrachtung) dann auf ~4% reduzieren würde. Außerdem gehen sie bei elektrischem Strom von 95% Transporteffizienz aus, bei e-fuels aber von 100% was halt auch einfach nicht stimmt. So ein Tankschiff oder Tanklaster verbraucht auch Energie.

    Wenn man die Betrachtung also nochmal etwas realistischer Aufzieht ist die Prozesseffizienz erzeugter Strom zu Fortbewegung beim e-Auto mehr als 10 mal höher als beim e-Fuel Auto. Du verbrauchst also mit einem BEV ca. 20kWh elektrischem Strom (15kWh Verbrauch im Auto bei 71% Prozesseffizienz) pro 100km, bei efuels landest du aber bei mehr als 200kWh elektrischem Strom für die gleiche Strecke.


    Und dazu hast du noch die ganzen anderen Hässlichkeiten der Verbrennungsmotoren. NOx, Feinstaub, Gestank usw. Daher ist es nur folgerichtig, ausschließlich lokal emmissionsfreie Fahrzeuge zuzulassen.

    Ich finde die Entscheidung gut und längst überfällig. 13 Jahre sind mehr als genug Zeit, um sich darauf vorzubereiten und die einzige Variante, ökologisch sinnvoll E Fuels herzustellen, ist mit erneuerbar erzeugtem Strom. Aber wenn man den Strom schon hat kann man ihn auch einfach direkt in Batterien packen und mit >70% Effizienz zur Fortbewegung nutzen, als aus dem grünen Strom E Fuels herzustellen, die dann mit <<10% Effizienz Fortbewegung erzeugen.

    E fuels sind vom Start weg eine absolute Totgeburt weil die Effizienz dieses gesamten Prozesses so abgrundtief schlecht ist, dass das einfach nie ökologisch sinnvoll funktionieren kann. Es sei denn jemand findet eine günstige Möglichkeit, die ganze Sahara mit Solarzellen voll zu packen und den Strom dann auch noch nach Europa zu transportieren.

    Wobei man mit dieser Technologie stattdessen auch einfach nur ein Fünftel der Sahara mit Solarzellen zubauen könnte und den Strom dann halt in Elektroautos verfährt.

    Ich versteh jetzt nicht, wo da das Problem ist? Das KBA würde ich in solch einer Frage mal als Vertrauenswürdig einstufen wollen.

    Das durchschnittliche Alter der zugelassenen Pkw liegt jetzt bei 9,8 Jahren.

    Genau deshalb hab ich ja gesagt, dass es noch 23 Jahre dauert. Es stimmt aber, dass ich da einen Denkfehler hatte. Es werden ja jetzt schon E Autos zugelassen. Also wird der break even etwas früher sein.

    Deine Behauptung 2030 ist aber völlig absurd. Ich vertraue jetzt mal auf die Zahlen von fsmini :

    Aktuell gibt es 48,54mio PKW und davon 0,62 Mio E-Autos.

    Lassen wir der Fairness halber die letzten beiden Jahre mal weg dann wurden von 2010-2019 im Schnitt 3,22 Mio PKW pro Jahr neu zugelassen.

    Pkw–Neuzulassungen 2021 | Statista
    Pkw-Markt unter starkem Einfluss des Halbleitermangels: Die Neuzulassungen gingen im Jahr 2021 im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahr noch einmal um etwa…
    de.statista.com

    Selbst, wenn ab 2023 schon ein Verbrenner Verbot gälte würden in 7 Jahren nur 21,15 Mio E-PKW zugelassen werden. Wenn in der Zeit genauso viele Verbrenner wegfallen würden, wären wir erst bei 27,39 Mio Verbrennern und 21,77 Mio E Autos. Also selbst mit ab sofort ausschließlich E Auto Neuzulassungen wären wir bis 2030 noch nicht bei der Hälfte.


    Bei einem linearen Phase out der Verbrenner bis 2035 würden die Neuzulassungen wie folgt aussehen (siehe Spoiler)


    Der break even wäre also irgendwann im Jahr 2034, im Jahr 2035 wäre der Bestand an E Autos bei 57,9%

    Die Kurve wird am Anfang und am Ende etwas flacher verlaufen und die Zahlen werden insgesamt geringer sein mangels Lieferfähigkeit aber als grobe Abschätzung denke ich trotzdem halbwegs brauchbar.

    40 Cent sind für einen kostenlosen Tarif auf alle Fälle in Ordnung. EnBW im ADAC Tarif kostet 42ct/kWh AC. DC kostet 52 ct/kWh


    Der Mini eigene ist eben nach dem ersten Jahr nicht kostenlos. Und für uns lohnen sich die 60€ Grundgebühr im Jahr niemals. Dafür laden wir zu selten an Bezahldosen.


    Allerdings sind die Thematiken Zoll/EU-Steuer, Währungsrisiko und Fremdwährungsgebühr der Kreditkarte nicht zu verachten.

    Das ist soweit korrekt. Wobei da noch ein Datenpunkt fehlt: er kann 50kW DC, 11kW AC 3-phasig und x kW AC einphasig.

    An einer Schuko Dose nur maximal 10A/2,3 kW weil die Dose nicht mehr kann bzw darf

    Mit blauem CEE Stecker weiß ich von 16A/3,7kW

    16A entspricht bei 3 phasig dann den 11kW

    sir_tobi sagt aber, dass der Mini einphasig auch mit 32A / 7,4kW laden kann. Dafür bräuchte man dann allerdings ein Ladekabel, das für 32A (also 22kW) ausgelegt ist. Und auch eine entsprechende Wallbox bzw Heiminstallation. Das will er ausprobieren