Cooper S, R56, Erst Ruckeln beim Beschleunigen, nun Drehzahlschwankungen und Knallen aus Auspuff

  • Moin zusammen,



    ich habe leider große Probleme mit meinem Mini Cooper S R56, Baujahr 2011, Facelift mit 184 PS Motor und rund 115000 Kilometer gelaufen. Seit 4 Jahren fahre ich den Wagen und hatte nie Probleme bis vor 4 Wochen plötzlich beim Beschleunigen mit Vollgas ab 4000 Umdrehungen ein starkes Ruckeln und Abbremsen vernehmbar war. In jedem Gang. Beschleunigte man langsam, war alles okay. Wagen abgestellt, am nächsten Morgen dann beim Start die Motorkontrollleuchte mit folgender Fehlermeldung: „Motorstörung! Leistungsabfall. Volle Motorleistung nicht mehr verfügbar, Weiterfahrt möglich. Gemäßigt fahren. Vom nächsten MINI Service prüfen lassen.“ Dann Termin in Werkstatt gemacht und als ich ihn einen Tag später wieder gestartet habe, leuchtete plötzlich „Erhöhte Emission!“ auf.


    Die Werkstatt hat das Diagnosegerät angeschlossen, aber es konnte nichts eindeutiges gefunden werden. Sichtkontrolle im Motorraum ergab dass sich wohl ein Tier eingenistet und paar Kabel angeknabbert hatte, aber nichts war „durch“ oder mit starken Schäden. Der Luftfilter war völlig dicht und wurde ausgetauscht, ansonsten kompletter Ölwechsel und Fehlerspeicher gelöscht. Bei der Probefahrt dann keine Probleme im Durchzug und die Fehlermeldung kam nicht wieder. Bei meiner ersten Fahrt war fast alles gut, einmal ruckelte es bei Vollgas im 5. Gang.


    Paar Tage später habe ich ihn wieder gestartet, diesmal wurds übel: Zwar keine Fehlermeldung, aber er ging schwer an, die Drehzahl schwankte enorm und aus dem Auspuff hat es so sehr geknallt wie es sonst nur im warmen Zustand im Sportmodus der Fall ist. Ich habe ihn sofort ausgestellt, frühestens in einer Woche hat die Werkstatt (sehr gut bewertet und nur top Erfahrungen mit vorherigem Auto) die Ressourcen sich das anzusehen. Er wird vom Abschleppdienst kostenlos dank Schutzbrief dorthin geschleppt.


    Daher erstmal meine Frage an euch: Hatte jemand schon mal ähnliche Probleme? Und wenn ja, wie konnten sie behoben werden? Was mache ich, wenn der Fehlerspeicher wieder nichts anzeigt? Eigentlich hatte ich, bevor die Probleme anfingen, vor, den Wagen im Sommer zu verkaufen und auf den F56 umzusteigen. Das geht so natürlich nicht bzw. nur mit riesigem Wertverlust. Generell bin ich zum Glück nicht aufs Auto angewiesen, aber das Problem bereitet mir trotzdem Bauchschmerzen.


    Ganz lieben Dank an alle! :)


    Marco

  • Moin!


    Der Motor, egal ob N14 oder N18, machen immer mal wieder Probleme. Bei Deiner Beschreibung würde ich Kerzen, Spulen oder eben Deinen beschriebenen Tierfraß annehmen. Aber ohne gescheite Fehlerdiagnose ist das nahezu unmöglich konkret zu sagen, was es ist. Es könnte auch die HDP sein.

  • Paar Tage später habe ich ihn wieder gestartet, diesmal wurds übel: Zwar keine Fehlermeldung, aber er ging schwer an, die Drehzahl schwankte enorm und aus dem Auspuff hat es so sehr geknallt wie es sonst nur im warmen Zustand im Sportmodus der Fall ist. Ich habe ihn sofort ausgestellt, frühestens in einer Woche hat die Werkstatt (sehr gut bewertet und nur top Erfahrungen mit vorherigem Auto) die Ressourcen sich das anzusehen. Er wird vom Abschleppdienst kostenlos dank Schutzbrief dorthin geschleppt.


    Daher erstmal meine Frage an euch: Hatte jemand schon mal ähnliche Probleme? Und wenn ja, wie konnten sie behoben werden? Was mache ich, wenn der Fehlerspeicher wieder nichts anzeigt? Eigentlich hatte ich, bevor die Probleme anfingen, vor, den Wagen im Sommer zu verkaufen und auf den F56 umzusteigen. Das geht so natürlich nicht bzw. nur mit riesigem Wertverlust. Generell bin ich zum Glück nicht aufs Auto angewiesen, aber das Problem bereitet mir trotzdem Bauchschmerzen.


    Die Glaskugel sagt: Von einer starken Verkokung, über HDP, über Zündkerzen und/oder Zündspulen, Kabel, Kompressionsverlust, Injektoren usw. etc. pp.


    Was hältst du von einem Werkstattbesuch bei einem Mini-Spezialisten?

  • Problem ist dass er nicht mal wirklich fahrbar ist, Drehzahl geht nur rauf und runter und es knallt in einer Tour. Abschleppdienst bringt ihn am Montag den einen Kilometer zur Werkstatt, dank Schutzbrief kostenlos. Ich hab eine Vollkasko Versicherung, vielleicht hilft das ja auch bei den angebissenenen Kabeln, ggf ist da doch mehr im Argen. Austausch dürfte mich dann ja nichts kosten. Bin leider auch ziemlicher Laie. Dass es alles mögliche sein kann, trübt meine Laune natürlich noch mehr. Wie wahrscheinlich ist es denn dass eine grundsätzlich gute Werkstatt den Fehler klar bestimmen und ausbessern kann? Wenns bis 2000 Euro kostet, lasse ich das noch machen wenn es dann wirklich behoben ist.


    Um die Ecke (ebenfalls 1 Km) haben wir hier auch mit B & K einen BMW Händler mit Werkstatt. Laut Google aber eher durchschnittlich und halt deutlich teurer...Oder sollte ich direkt dorthin?


    Danke erstmal!

  • Wobei angeknabbett nicht zwingend durch ist. Und optisch in Ordnung leider auch nicht zwingend gut.


    Elektrische Fehler (und danach klingt es) sind oftmals unglaublich schwer zu diagnostizieren. Beheben ist meist relativ leicht - einfach ein neues Kabel ziehen. Mit entsprechendem Einpinnwerkzeug ist das kein großer Akt. Aber: herausfinden, welches Kabel man tauschen muss kann auch mal mehrere Tage dauern. Und genau da liegt das Problem: Niemand kann dir vorher sagen, wie lange das dauert und wie viel es kosten wird. Was Werkstätten bei Tierwut im Motorraum machen ist oftmals alle Kabel tauschen, die angefressen aussehen und dann hoffen, dass das Problem damit behoben ist. Wenn es weiter besteht, fängt der spannende Teil an. Je nachdem, was genau das Fehlerbild ist und wie gut die Leute im diagnostizieren sind. Da werden mal einzelne Sensoren abgeklemmt, Steuergeräte vorübergehend gegen andere getauscht und ggf auch mal Kabel einzeln durchgemessen.


    Mal ein Beispiel dazu, wie kompliziert so eine Fehlersuche sein kann: Ein Kollege hatte mit seinem Octavia das Problem, dass beim etwas stärkeren Beschleunigen immer mal wieder auf einmal keine Gasannahme mehr war. Nach ein paar Sekunden ging es dann weiter. Er hatte noch Gewährleistung und hat den Wagen zu Skoda gebracht, die hatten den dann über eine Woche beim Wickel. Was es schlussendlich war: durch verschlissene Motorlager hat sich der Motor beim Beschleunigen weiter als üblich im Motorraum geneigt und dabei einen Kabelstrang, der bei einem früheren Service falsch verlegt wurde, eingeklemmt. Kabel waren im sichtbaren Bereich unbeschädigt, aber auf der Rückseite blank gerieben und hatten dadurch beim einklemmen Kontakt untereinander und mit Masse. Das hat das Motorsteuergerät aus dem Takt gebracht, welches dann neu gestartet hat und für die Dauer des Neustarts halt kein Gas angenommen hat. Bis sie das herausgefunden haben, waren aber schon diverse Kabel und Teile (u.a. Das Motorsteuergerät selbst) getauscht. Theoretische Rechnung wäre irgendwo im mittleren 4 stelligen Bereich gewesen, dank Gewährleistung und Gebrauchtwagengarantie aber kostenlos.


    Du kannst der Werkstatt aber vermutlich ein Limit setzen. Es kann aber natürlich sein, wenn du ihnen z.B. 1.000€ als Limit setzt, dass 1.100€ dann den Fehler gefunden hätten. Kann genauso sein, dass 5.000€ noch immer nicht gereicht hätten. Und: die Diagnose musst du in jedem Fall bezahlen, ob sie den Fehler am Ende finden (und ggf. beheben) oder nicht