Beiträge von sirdrivealot

    Naja, dass mit höherer Geschwindigkeit der Verbrauch überproportional ansteigt, ist ja unbestrittener Fakt und das ein Zusammenhang zwischen geringerem Verbrauch und Schonung der Umwelt besteht, dürfte auch generell anerkannt sein. Ich finde ein Tempolimit allerdings auch aus einem ganz anderen Grund richtig und spannend, damit werden zukünftig Assistenzsysteme sinnvoll einsetzbar, ich zumindest freu mich drauf.

    Dazu benötigt es kein Tempolimit. Die Systeme funktionieren heute bei sehr hohen Geschwindigkeiten. Und das besser als es der Mensch oftmals könnte. Das Vorausschauende fehlt natürlich.


    Wir super wenn wir in und in 20 Jahren in unser Auto setzen und sagen „fahr mich nach München“ und die Karre eiert gemächlich bei 130 darunter.


    Mit der stetig wachsenden Kompetenz der Assistenzsysteme müsste eigentlich ein schnelleres Vorankommen auf Autobahnen einhergehen. Was spräche dagegen wenn du irgendwann CO2 neutral mit Tempo 200 von deinem Auto autonom von Berlin mach München gefahren wirst?


    Eigentlich ja nix. Ist ja nicht die Lieblingsstrecke für Sonntagsfahrten die man auskosten möchte.


    Das kann man noch 10-15 so weiterdenken und dann feststellen das ein Tempolimit jetzt auch nicht mehr lohnt ;)

    sehe ich anders. Ein generelles Tempolimit bedarf m.E. keiner Beschilderung (Beispiel Landstraßen)


    @all : wir haben uns offensichtlich an der ersten Frage des Threads zum Tempolimit festgebissen.
    Gibt es gar keine Meinungen zu sonstigen Umwelt-/ Klimaschutzmaßnahmen, die uns Autofahrer bewegen? Fahrverbote? Klimapaket mit Spritpreiserhöhungen und neuer Steuerberechnung? Automatisierte Verbrauchsmeldung nach Brüssel (EZ ab 2021)

    Und was machen wir mit den Tempo-frei Schildern die überall rumstehen? Die können ja nicht stehenbleiben ;)

    Kann man so oder so sehen. Undemokratisch finde ich persönlich eher, dass trotz einer Mehrheit in der Bevölkerung für ein Tempolimit (zumindest sagen das alle Umfragen, die ich die letzten 1-2 Jahre gelesen habe) und trotz Beschluss der SPD von vor ein paar Jahren es letztes Jahr im Bundestag abgelehnt wurde, nur weil die SPD den Koalitionsfrieden wahren wollte. Gemäß ihres eigenen Beschlusses hätte sie nämlich dafür stimmen müssen. Gut, gereicht hätte es wohl auch dann nicht, weil Union, FDP und AfD zusammen meines Wissens nach eine knappe Mehrheit gehabt hätten. Nichtsdestotrotz bildete die Abstimmung nicht die Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung ab.


    Das sagt ja schon genug aus, wenn die Parteien ein Eierloser Haufen geworden sind die ihre Überzeugungen und Vorhaben nicht durchsetzen, damit andere Parteien nicht beleidigt sind. Kein Wunder das dann die Wähler abwandern. Aber das führt gerade in die falsche Richtung und weg vom Thema.


    Die Mehrheit für das Tempolimit ist denkbar knapp vorhanden. So habe ich es auch gelesen. Aber nicht wer gefragt wurde.

    Das trifft alles zu. Das Können am Lenkrad ist nunmal unterschiedlich. Ist ne Mischung aus Charakter, psychischer und physischer Fähigkeit, Alter, Erfahrung etc, pp.
    Darum geht es aber nicht. Der Ursprung der Tempolimit Diskussion liegt ja schon Jahrzehnte zurück. Und es sind immer die gleichen Argumente die aufgeführt werden.
    Wir sparen Sprit und fahren sicherer. Das galt damals wie heute und ist unbestritten auch korrekt.
    Ich frage hier aber in welcher Verhältnismäßigkeit das zueinander steht.
    Allein der Aufwand alle Verkehrschilder auf den deutschen Autobahnen anzupassen wäre so immens, dass sowohl die CO2 Ersparnis als auch die Kosten den positiven Effekt auf Jahre verschieben würden :D
    Aber das ist nur Quatsch am Rande.


    Wichtiger ist, das die Diskussion gerade wieder voll im Gange ist obwohl gerade im letzten Herbst mit einer deutlichen Mehrheit ein Tempolimit im Bundestag abgelehnt wurde.
    Was passiert da gerade? Stimmen wir jetzt so oft ab bis das Ergebnis sich ändert?! Das ist nicht sehr demokratisch.

    Kann man so sehen, man könnte aber auch sagen, dass sie eine neue Perspektive in die Diskussion bringen können - eben weil sie nicht betroffen sind. Ich denke, wenn man die Emotionen aus dieser Diskussion raushalten könnte, wäre man schon ein Stück weiter. Ich fahre auch ab und zu mal gerne schnell, aber ganz objektiv gefragt - warum? Weil es mir Spaß macht... es geht nicht ums schneller ankommen oder weil ich Angst habe ich könnte mich bei 130 nicht für zwei Stunden wach halten, weil es so langweilig ist. Mit dieser - mich mich geltenden - Erkenntnis muss ich eben sagen, dass ein Tempolimit mehr Vorteile als Nachteile bringt und es, wieder für mich, eine sinnvolle Sache wäre. Ich finde es auch schade, dass es nur mit Verboten geht, aber es scheint nun mal nicht anders zu gehen...

    Das finde ich gut. Mir geht es meist auch so. Lange Strecken muss ich seltenst schnell zurücklegen. Aber ich muss fragen weshalb wir Deutschen dazu eine Regelung bzw. ein Verbot einführen müssen. Was hindert dich daran nur 130 zu fahren wenn du nicht schneller magst? Fühlst du dich von schnelleren Autos gedrängt? Kommt bestimmt vor. Aber das wird sich ganz bestimmt nicht ändern. Es kommt einer und drängelt mit 150.


    Ich finde nach wie vor den Fokus dieser Debatte falsch gesetzt.

    Ich habe es zufällig auch gesehen und war vor allem von der Reaktion des Publikums beeindruckt. Differenziertes Denken findet anscheinend nicht mehr statt.
    Argumentativ war das auch nichts. Weder dafür noch dagegen.
    Es wurde aber leider wieder deutlich das es nur Raser gibt und alle Verkehrstoten durch rasen gestorben sind.
    Liest man ja auch häufig. Unfallursache war überhöhte Geschwindigkeit.
    Keiner nennt aber die Situationen. Ist da vielleicht ein Raser bei Tempo 120 umgekommen als er durch eine 80 bei Nässe Zone gefahren ist?


    Will damit nicht sagen, dass es keine Verkehrstoten durch wirkliches „rasen“ gibt. Es wird alles nur so plakativ dargestellt und selten wirklich stichhaltig untermauert.
    Vor ein paar Monaten hat sich in der Nähe ein junger Typ mit dem McLaren von seinem Daddy bei 280 km/h in den Graben gesetzt.
    An einer Stelle an der das Limit zwischen 80/120/frei/120 wechselt und weder die Bahn noch der Verkehr das Tempo hergibt.
    Diese Unfälle lassen sich aber nicht vermeiden. Es wird immer Idioten geben die sich der Situation nicht anpassen und dadurch umkommen. Wobei in diesem Beispiel der Fahrer sogar überlebt habt. Seine Beifahrerin leider nicht.

    Ja, das ist vollkommen richtig.
    daher glaube ich auch das es durchaus Sinn ergeben würde diese ganze Diskussion mit einem Kompromiss zu beenden.


    Tempolimit 130 zwischen 06:00 und 20:00 Uhr auf allen deutschen Autobahnen.


    Da gibt es zwar dann noch immer genug Menschen die nörgeln weil sie irgendwo in der Pampa leben wo es keinen Verkehr gibt und man grundsätzlich schnell fahren könnte. Aber für die Hauptverkehrsachsen in Deutschland würde das praktisch keinen Unterschied machen. Dank Baustellen und den vielen Autos schafft man es eh kaum schneller als 130 im Schnitt.


    Und nachts fahren wenig Autos. Da kann auch niemand mehr mit der CO2 Einsparung argumentieren. Das wäre nämlich praktisch nicht messbar. Abgesehen davon wird in der Diskussion gerne vorausgesetzt das die Menschen auch alle schnell fahren wenn die Möglichkeit gegeben ist. Das sehe ich nicht so.
    Es ist ein kleiner Teil der wirklich schnell fährt.

    Ich glaube, du hast einen wichtigen Punkt vergessen, der für viele wichtig sein könnte (zumindest ist er das für mich):
    Mich kotzt es an, wie rücksichtslos die Gesellschaft geworden ist und gefühlt zeigt sich das nirgendwo so sehr wie im Straßenverkehr. Die jährlich höher werdende Verkehrsdichte tut dabei dann ihr Übriges, den Stress auf der Straße noch zu erhöhen.


    Ich sehne mich nach mehr Regeln (die auch kontrolliert werden, so dass Verstöße geahndet werden können), auch - aber nicht nur - im Straßenverkehr. Die naheliegendste Regel ist dabei aus meiner Sicht das allgemeine Tempolimit auf der Autobahn (ich hätte gerne noch 80 km/h auf der Landstraße, aber das steht ja nicht zur Debatte). Damit ist weniger die Hoffnung auf alle anderen Vorteile verbunden, die immer wieder genannt werden, als vielmehr der Wunsch, dass dies zu einem generellen Kulturwandel führt und der Verkehr insgesamt, also nicht nur auf den Autobahnen, entspannter wird, wenn endlich mal diese "In einem freien Land darf ich fahren, wie es mir passt" Mentalität aus den Köpfen einiger verschwunden ist, die vermutlich auch mit dem Fehlen eines allgemeinen Tempolimits zusammenhängt.

    ja, da gebe ich dir zum Teil recht. Rs fahren zu viele rücksichtslose Menschen rum. Aber meinst du wirklich das bei der deutschen-Autobahnmentalität das bei einem Tempolimit besser wird?


    Ich glaube das Gegenteil passiert.
    Und ich muss immer wieder darauf hinweisen:
    Entspannt fahren ist möglich. Auch ohne Tempolimit. Wenn man das Rechtsfahrgebot beachtet und sich darin übt Abstände und Geschwindigkeiten im Rückspiegel zu beurteilen ist auch Überholen kein Problem.
    Zum Problem wird es erst wenn man zu lange auf den linken Spuren bei zu geringem Tempo verweilt.


    Und Drängler werden wir auch mit Tempolimit nicht los. Ist ja nicht so als würden sich mit Tempo 130 plötzlich alle an die Regeln halten.

    Wenn wir Autofahrer - jene die GEGEN ein Tempolimit sind - schlau sind, arbeiten wir dafür, dass es ein Tempolimit wird das zwischen 06:00 und 20:00 Uhr gilt.
    Denn so sehr ich die Diskussion darum aus verschiedenen Gründe ablehne, das Tempolimit wird leider kommen.



    Und da ich gerade wieder im Rage Mode bin, hier ein paar Dinge die mich stören:


    - keine wissenschaftlichen Belege zur tatsächlichen Vermeidung von CO2 und Verkehrstoten. Nur Schätzungen


    - Schätzungen so gering, das alleine die Diskussion darum mehr Aufwand als Ertrag ist


    - Wichtige Themen geraten in den Hintergrund der emotionalen Diskussion


    - Bessere Lösungen zum Klimaschutz werden nicht hartnäckig umgesetzt (Siege Kohleausstieg bis 2038!!!)


    - In 10 Jahren können auch Elektroautos problemlos lange Abschnitte mit 200 km/h + fahren. Nicht nur Teslas...


    - Was spricht dagegen mit CO2 neutral produziertem Kraftstoff oder Strom meiner Solaranlage in meinem Auto schnell zu fahren?


    - Werden verkehrsberuhigungs-Zonen die den Verkehr zum andauernden Bremsen und Beschleunigen zwingen auch abgeschafft?
    Da geht mehr Sprit flöten als man meint.
    Und ja, Verkehr kann man auch anders verlangsamen.


    Usw. Usw. Könnte noch stundenlang Dinge aufzeigen die vergessen werden.