Beiträge von Spedi

    Bald 700km Reichweite:
    https://wien.orf.at/stories/3022068/


    Mich stört nur die Aussage mit "nur 20min Ladezeit".
    Das erweckt den Eindruck als könnte man mittels normaler Steckdose in 20min laden, was aber falsch ist.


    700km bei sagen wir 14kWh/100km heißt, daß der Akku rund 100kWh Kapazität haben müsste.
    Will man 100kWh in 20min laden, braucht man einen Anschluss mit 300kW Nennleistung. Denke mal keiner von Euch hat so einen Stromanschluss daheim.
    Ein normaler Hausanschluss wäre eher im Bereich 25kW.


    Läd man daheim mit dem bisher vorhandenen Anschluss, wäre eine Ladedauer bei
    10kW = min 10h
    5 kW = min 20h


    Die Montage einer 300kW Lademöglichkeit daheim wäre äußerst Kostenintensiv und ginge erst in Abstimmung mit dem Energiebetreiber, wenn überhaupt.
    Ist die Trafostation 200m entfernt, braucht man 2 parallele Kabel mit 240mm² -> Super teuer!
    Bei 25kW ist nur 1 Kabel mit 16 oder 25mm² verlegt.

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du davon ausgehst, daß dies die einzigen Verluste sind.


    Ich habe gerade mal eine kleine Berechnung gemacht, was passiert, wenn Du ein Bügeleisen an die Steckdose ansteckst.
    Ausgehend davon, daß Du beim Sicherungskasten 230V hast, das Bügeleisen 1200W und die Kabellänge vom Automaten bis zum Bügeleisen 25m betragen.
    Alleine auf dieser kurzen Strecke bei einem Kabelquerschnitt von 1,5mm² (was eine gängige Hausinstallation ist), hast Du bis zum Bügeleisen schon 1,4% Verlust!


    Der Verlust ist aber nicht fix, denn erhöht man in der selben Umgebung die Leistung des Bügeleisens auf 2400W, dann betragen die Verluste schon 2,84%.
    Erhöht man den Kabelquerschnitt von 1,5mm² auf 2,5mm², dann reduzieren sich die Verluste auf 0,85%, bzw 1,71%.
    Die Berechnung ist nach aktuell gültiger EN Norm.


    Auch ein anheben der Spannung bringt eine Reduzierung der Verluste. Genau aus diesem Grund wurde vor vielleicht 20-25 Jahren die Spannung von 220V auf 230V angehoben. Noch mal so eine Anhebung ist leider fast unmöglich.
    (yep, die Amis haben 110V!)


    Mit Netzverlusten ist nur der Abschnitt von deinem Stromzähler bis zum quasi Stromzähler im Kraftwerk gemeint.
    Du erkennst also, daß das Gesamtnetz schon eine entsprechend hohe Dimensionierung und entsprechende Leistungsreserven hat. Wenn Die Netzverluste sogar von 6 auf 5,7% reduziert werden konnten wurde also massiv investiert um stärkere Kabel zu verlegen.
    Wenn jetzt aber bei den Kunden die Verbrauchsleistung wieder ansteigt, kannst Du anhand meines oberen Beispiels erkennen, daß auch die Verlustleistung im Netz wieder ansteigen wird.
    Wird nur "langsam" geladen, werden die zusätzlichen Verluste natürlich moderater ausfallen, als wenn wer die Schnelladung aktiviert.


    Die Netzverluste werden natürlich anteilig von den Energieerzeugern auf den Strompreis aufgeschlagen und weiter verrechnet. Nona! ;)



    Damit man 100% aus einem Akku bekommt, muss man aber auch bei einem Lithium Akku deutlich mehr als 100% rein stecken.
    Das Laden ist ein chemischer Prozess welcher einen Teil der Energie in Wärme umwandelt. Du wirst auch schon beim Handy gemerkt haben, daß es wärmer wird beim Laden.
    Beim Auto passiert das selbe nur in größerem Maßstab, und das ist auch der Grund warum Tesla (andere Hersteller vermutlich/sicherlich auch) die Akkus aktiv kühlen muss.
    Diese Verluste sind ebenfalls nicht linear.
    https://sedl.at/Elektroauto/Akkus/Ladezeiten


    Das Thema Lastfluss, Netzplanung usw ist ein hochkomplexes Thema.
    Als es noch wenige Einzelkraftwerke gab die mehr oder minder kontinuierlich eine bestimmte Energie abgeben konnten, war es wesentlich einfacher.
    Jetzt gibt es an tausenden Punkten verteilt kleine Mini-Kraftwerke unterschiedlicher Typen wie Windkraft, Solar, Biomasse,...
    Dort erfolgt die Einspeisung nicht mehr elektromechanisch wie in einem Kraftwerk, sondern elektronisch über Wechselrichter.
    Alle elektronischen Geräte, egal ob speisend oder verbrauchend bringen Störungen ins Netz. Mit entsprechendem Aufwand ist natürlich alles zu schaffen. Billig ist es nicht, und der Kunde zahlt natürlich alles.




    Ich hoffe mal es haben zumindest ein paar wenige fertig gelesen was ich geschrieben habe. ^^

    Da hast du jetzt was falsch verstanden.
    5-6% Verlust reichen nicht aus.
    Auf den 5-6% bist du schon zu dem Zeitpunkt, wo der Solarstrom von deinem Haus ans Netz übergeben ist.
    Dann kommt noch der Verlust der Netzübertragung bis zum Ziel.
    Dort dann wieder Wandlungsverluste, sowie Ladeverluste an der Batterie.


    Da steckt viel mehr dahinter.
    ZB:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertragungsverlust

    @Pietsprock
    Alleine für die Leistungselektronik um ins Netz zu kommen kannst Du etwa 5% Verlustleistung rechnen.
    Gute Industriegeräte kosten mehr, sind aber natürlich besser ausgeführt. Unter 3% Verluste kommst aber nicht.


    Dann müsste man nachrechnen was die Panele liefern und welcher Kabelquerschnitt verlegt ist.
    Sind die Kabeln zu dünn, sinkt aufgrund vom höheren Widerstand die Spannung am Ziel.
    Einfach gerechnet: Habe ich 200V bei 10A wären das 2kW. Kommen aber nur noch 190V an, hast Du somit nur noch 1,9kW zur Verfügung.
    Die verlorenen 100W erwärmen das/die Kabel.