Ich habe mich jetzt intensiv mit dem Thema befasst und bin mir sicher, dass die E-Mobilität auch auf der Langstrecke funktioniert.
Für mich ist sie aber im Moment noch keine Alternative, da ich ab und an auch mehr als Tempo 110 - 120 fahren möchte. Dabei geht es mir absolut nicht um >160. Aber schon im Bereichen zwischen 130 und 160 steigt der Verbrauch derart an, dass nach max. 150-250 km Tankpausen eingelegt werden müssen.
Hierbei gehe ich von einem E-MINI, ID3/4 oder den Konzernbrüdern/-schwestern aus. Tesla ist für mich keine Option.
Es sind auch nicht die Pausen, die mich stören. Ich halte gerne zwischendurch an zum fotografieren, Essenfassen, Pipimachen oder dem Genießen der Umgebung. All dies ist im Umfeld von Ladesäulen meistens nicht so toll.
Jetzt warte ich einmal ab, mit welchem Aufwand ich eine Wallbox bei mir zu Hause installieren kann. Sollten die Kosten hierfür auch aus dem Ruder lassen, ist das Projekt komplett gestorben und es wird vielleicht ein Hybrid oder sogar ein Verbrennerleasing für zwei Jahre.
Danach ist die weitere Entwicklung sicher besser abzuschätzen. Insgeheim hoffe ich weiter auf die Brennstoffzelle, auch wenn die Zeit dafür erst bei der Nutzung überschüssiger "grüner Energie" zur Herstellung des Wasserstoffs reif sein wird.
Ich werde voraussichtlich Anfang Februar 2021 weiter über den Stand des Projektes berichten.
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Auch wenn es jetzt höchstwahrscheinlich kein E-Auto wird, möchte ich doch anmerken, dass ich es sehr positiv finde, dass du dich ernsthaft mit der Thematik auseinandergesetzt hast und auch weiterhin offen dafür bist. Wenn sich jemand mit den benötigten Anforderungen für seine tatsächliche Nutzung beschäftigt und merkt, dass es aktuell mit zu viel Einschnitten verbunden ist, kann ich die Entscheidung wie bei dir durchaus nachvollziehen. Bei vielen habe ich hingegen den Eindruck, dass sie sich irgendein Szenario zusammenbasteln, dass bei Ihnen nie oder nur sehr, sehr selten der Fall ist und dann behaupten die Elektromobilität ist nicht praxistauglich.
Auf der anderen Seite finde ich es auch gut, dass du da nicht zu blauäugig ran bist. Seit der Erhöhung der Umwelt-/Innovationsprämie kommt es mir so vor, dass sich da einige von der Förderung locken lassen, ohne sich genauer mit dem Fahrzeug auseinander zu setzen und ggf. kommt dann noch ein Verkäufer dazu, der nur seinen Provision im Blick hat. Dann wird schnell ein günstiger Klein- oder Kompaktwagen "geschossen" und gerade jetzt im Winter wundert man sich dann, warum man bei 150 km/h auf der Autobahn keine 300 km weit kommt. Das führt dann aufgrund der zu hohen Erwartungen natürlich zu Unzufriedenheit, schnell auch mit der E-Mobilität allgemein verbunden. Das wird dann im Freundes- und Bekanntenkreis oder in sozialen Medien weitergegeben und ob das dann so förderlich für die Elektrifizierung ist, weiß ich auch nicht. Aber ich schweife ab.
Fazit: wenn man sich nicht gerade ein Auto mit einem Monsterakku leisten kann oder will ist aktuell bei Langstrecken (über 200 - 300 km) eines gefragt: Kompromissbereitschaft. Entweder langsamer fahren oder öfter laden. Da ich mich schon vor 10 Jahren mit den Verbrennern für ersteres entschieden habe, war es für mich kein Kompromiss mehr, sondern Passion. Aber das wird außer @Pietsprock sonst nur die wenigstens nachvollziehen können.
Zu den Lademöglichkeiten: ja, die an den Autobahnen haben oft den entsprechenden Charme einer versifften Rastanlage. Aber es gibt hin und wieder auch mal ein ansehnliches Exemplar, manchmal sogar mit etwas Grün drum rum zum spazieren. Aber es gibt mittlerweile auch den ein oder anderes Ladepark, die sind ganz interessant. Da gibt es dann tatsächlich auch Angebote zum etwas Verweilen, wie z.B. einen Kaffee zu trinken o.ä. Solche Konzepte finde ich ganz gut und hoffe, dass es zukünftig noch mehr geben wird. Denn wenn man 40 Minuten läd, will man die Zeit - wie du auch schreibst - möglichst angenehm nutzen und nicht nur Löcher in die Luft oder aufs Smartphone starren. Als Alternative könnte man auch von der AB abfahren und eine Ladesäule an einem POI oder zumindest Stadtnähe wählen. Das fordert aber etwas mehr Zeit, einen Umweg und eine vorherige Suche/Planung.