Arbeitet ihr im Großraumbüro und mögt ihr es?

  • Wir sind im Juli umgezogen vom Hamburger Umland direkt nach Hamburg rein.


    Vorher hatten wir ein großes Dreier Büro und der Rest der Firma teilte sich ebenfalls 2 - 3er Büros. Jetzt haben wir ein Großraumbüro und es ist teilweise wirklich gruselig. Z.B. wenn jeder telefoniert (wir haben einige Techniker, die teilen sich eine Bürowoche um für Kundenprobleme an unseren Maschinen erreichbar zu sein und eine Woche draußen).


    Darüber hinaus wird am Januar noch das Service Team dazukommen dann wird richtig die Post abgehen. Schallschutzwände haben wir (zumindest noch) nicht. Derzeit ist ein konzentriertes Arbeiten nur phasenweise möglich.


    Positiv finde ich aber die mittlerweile kurzen Informationswege. Wenn ich eine Rückfrage habe beim Techniker, dann gehe ich einfach drei Tische weiter. Oder ich muss zum Sales Manager (unsere Chefs sitzen im selben Großraumbüro und sind mittlerweile auch schon ein bissel genervt), der sitzt gleich um die Ecke. Und wie ein Vorredner schon sagte, man bekommt auch durchaus lustige Kundengespräche und andere Situationskomik mit, insbeonsdere dann, wenn ein Techniker mit einer überforderten Labormaus spricht (Sie müssen den Knopf oben links drücken.. nein links.. nein.. das andere Links... sie machen das gaaaaaaanz toll).


    Insgesamt überwiegen für mich persönlich die Vorteile doch ein kleines bißchen zumal ich den Umgebungslärm manchmal ganz gut ausblenden kann. Und da ich eine der wenigen bin, die durch den Umzug einen abartig kurzen Fahrtweg hat, beschwere ich mich noch weniger :) Wenn allerdings das Service Team kommt, dann wars das wahrscheinlich mit den Vorteilen.

  • Hab gestern im französischen Fernsehen 'nen Report gesehen - Untersuchung ergab, dass im Vergleich Großraumbüros/Open Space zu Einzel/Kleinbüros 60% höhere Krankheitsausfälle und 89 Minuten pro Tag weniger Arbeitsleistung rauskommt.

  • 89 min/d finde ich ein bisschen krass. Kann ich mir kaum vorstellen.

    Ich kann's bei mir direkt nachvollziehen:
    1,5 Stunden wenn zwei Kollegen parallel in zwei unterschiedlichen Sprachen, (die wiederum unterschiedlich von meiner ist) in einem sehr überschaubaren Raum relativ laut telefonieren. Dazu kommen noch 3 Stunden, in denen mangels schnell verfügbarer Besprechungsräume weitere Kollegen (4 Sprachen) zu Besprechungen und Schwätzchen mit meinen Kollegen im Büro sind. Zu diesen Zeiten konzentriert zu arbeiten ist eigentlich nicht möglich. Habe den direkten Vergleich - gleiche Tätigkeit, gleicher Betrieb - 2,5 Jahre Einzelbüro und jetzt nach Umzug 1,5 Jahre mit 3 Kollegen im gleichen Büro.

  • @Willi Cooper die Untersuchung hat nicht zufällig 89 Minuten gedauert ... ? :0016:


    Aber Bürolandschaften verändern sich allmählich. Es gibt mittlerweile tolle Lösungen mit Gesprächsinseln, Besprechungsboxen, in denen man alleine oder zu zweit mitten im Großraumbüro ungestört sein kann, etc.
    Wohn- und Arbeitsbereiche verschmelzen immer mehr. Das ist alles eine Frage des Geldes und des Platz.
    Der Betrieb, in dem ich arbeite ist ein traditionelles Industrieunternehmen.
    Platz für die MA und moderne Möbel sind lästige Notwendigkeit, aber allmählich ändert sich das.


    Hier mal ein Bild aus den Büros eines Kunden von mir. Der Vorhang hinten ist übrigens ein Besprechungszimmer, das bei Bedarf abgetrennt wird.
    Die weißen "Wände" hinter dem Mann rechts sind Besprechungsecken für bis zu 4 Personen. Wenn man da drin hockt, bekommt man echt nichts mehr von außen mit.
    Ganz rechts die Fenster gehen in einen begrünten Innenhof im 3. Stock, damit überall Tageslicht ist.
    Da geht schon was, kostet eben nur ...


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    Das Geheimnis eines glücklichen Lebens - Sinn für Humor und ein schlechtes Gedächtnis ^^

  • Aber der von dir beschrieben Fall ist meiner Meinung nach nicht der Durchschnitt, sondern eher das obere Ende. Als maximal vergebene Arbeitskraft lasse ich mir auch gerne die 1,5 - 2 h gefallen. Das ergäbe für mich aber dann einen Durchschnittswert über alle Branchen, alle Arten von Großraumbüros und über jeden Tag im Jahr verteilt einen etwas geringeren Wert.


    Ich will ja nicht abstreiten, dass ein solcher Effekt vorhanden ist, aber 1,5 Stunden jede Nacht Tag, das sind mindestens 30 Stunden pro Monat, also 360 Stunden pro Jahr. Das würde ja bedeuten, dass man jedem in einem Einzelbüro pro Jahr 45 Urlaubstage mehr geben könnte um auf die gleiche Arbeitsleistung zu kommen.


    Das wäre volkswirtschaftlich so ineffizient, dass es gar keine Großraumbüros mehr geben dürfte.

  • Das wäre volkswirtschaftlich so ineffizient, dass es gar keine Großraumbüros mehr geben dürfte.

    Sollen sich schon einige Leute geirrt haben...


    @FoMoCoSuX - sieht ja nett aus das Büro - ob sich in nett aussehen auch gut arbeiten lässt ist nicht unbedingt eine logische Schlussfolgerung.
    Was man in dem gezeigten Büro sicherlich gut kann ist Kaffee trinken, sich unterhalten. ZUSÄTZLICH zu Büros ist das super. Aber als Ersatz?


    @01goeran - Start-ups sind am Anfang erst mal knapp bei Kasse - nicht viel Platz.

    Einmal editiert, zuletzt von Snoopy Cooper ()