Einbauanleitung Nachrüstung Heckleuchten Facelift Union Jack Mini F54 Clubmann

  • Bei mir ist der Umbau nun auch endlich vollzogen. Statt ein paar Stunden hat es sich in meinem Fall tatsächlich insgesamt knapp einen Monat lang hingezogen, aber es ist vollbracht. Ich wollte mit diesem Post ein paar „Lessons Learned“ bereitstellen, damit andere nicht in dieselben Probleme laufen.


    Allgemein:

    • Mein Modell ist ein Clubman Cooper S aus 2016
    • Macht den Umbau besser, wenn es draußen einigermaßen warm und hell ist. Ich habe mit den paar Stunden kalkuliert, die in der Anleitung stehen (+ordentlich Puffer) und gedacht, dass man das gewissermaßen „mal eben“ erledigen kann. Aber wie immer gilt: Ganz so leicht ist es dann doch nicht.

    Kabel & umpinnen:

    • Auch bei LED-Scheinwerfern und den „besseren Rückleuchten“ im o)) ((o-Design müssen Kabel im Beifahrerfußraum (BDC = Body Domain Controller) umgepinnt und die neuen Kabel gemäß Anleitung nach hinten verlegt werden. Obwohl es in der Anleitung mit „nur bei Halogen-Scheinwerfern“ markiert ist.
    • Es gibt scheinbar Adapterkabel bei eBay, aber ich bin nicht sicher, ob diese nur bei der US-Version des Fahrzeugs funktionieren. Habe ich nicht getestet. In Anbetracht dessen, was alles umgepinnt und umprogrammiert werden muss, denke ich, dass ein einfaches Adapterkabel für die volle Funktion der Rücklichter nicht ausreichen kann und habe mich daher für den „richtigen Weg“ gem. Anleitung entschieden.
    • Sorgt auf jeden Fall dafür, dass ihr zur Sicherheit zusätzliche MQS-Verbinder (männlich wie weiblich) parat habt. Bei meinen Union-Jack-Rückleuchten waren die notwendigen Kabel und Verbinder mit dabei, aber wenn man sich beim Crimpen einmal vertut oder ein Kontakt zu sehr verbogen ist, ist man aufgeschmissen. Das hat mich einige Tage gekostet und das Auto stand währenddessen still.

    Werkzeug

    • Zwei Werkzeuge, die ich sehr gerne vorher gehabt hätte und die mir das ganze sehr, sehr viel einfacher gemacht haben und mir im Vorfeld viele Tage gespart hätten:
    • Vielleicht selbstverständlich, aber auf keinen Fall sollte man probieren, die Kontakte der MQS-Verbinder mit einer normalen (oder falschen Crimp-)Zange von Hand zuzubiegen. Funktioniert nicht. Auch wenn es zunächst gut aussieht, lassen sich die Kontakte nicht richtig in die Stecker einführen oder die Kabel rutschen raus, was für viel Frustration und schlechte Verbindungen sorgt. Nehmt auf jeden Fall eine passende Crimpzange für die kleinen Dupont-Verbinder. Eine normale Crimpzange mit den drei Farben, wie man sie für größere Kabelschuhe vielleicht hat, passt natürlich nicht.
    • Es gibt spezielle MQS-Crimpzangen nur für viele hunderte Euro, aber die Dupontzange von oben hat wunderbar geklappt. Zu verwenden ist dabei von den drei Einkerbungen die längste (die erste vom Griff aus gesehen).

    Software & Codieren:

    • In der Anleitung heißt es, dass das Fahrzeug zuvor auf die neuste i-Stufe codiert werden muss. Das heißt übersetzt: Es müssen die neusten Updates für die Steuergeräte eingespielt werden
    • Warum? Meine Vermutung: da es die Rückleuchten z.B. 2016 noch gar nicht gab werden im BDC dann mit dem Update überhaupt erst die Pins für die neu zu ziehenden Kabel aktiviert (?)
    • Ich war mir nicht sicher, ob das Update wirklich erforderlich ist, da ich davon nirgendwo sonst etwas gelesen habe, kann nun aber sagen: Zumindest bei meinem Wagen, der seit 2016 nie ein Update erhalten hat und noch auf der ersten i-Stufe war, war das Update zwingend erforderlich.
    • Gemerkt habe ich die alte Software daran, dass ich die Codierungen in Bimmercode nicht alle so vornehmen konnte, wie es hier im Thread ganz oben auf Seite 1 beschrieben wird. Beispiel: MAPPING_BRAKEFORCED_2_L_PWM_4: UNK_PARAM_3. Hier gab es bei mir keine Auswahlmöglichkeit UNK_PARAM_3 (das solltet ihr mit BimmerCode bei euch auch prüfen können, ohne die Kaufversion zu haben). Es hat leider nicht gereicht, hier einfach die passenden Spannungswerte von 13,7V einzutragen.
    • Gibt es kein UNK_PARAM, so ist die Software in den Steuergeräten also definitiv zu alt und man muss diese bei BMW/MINI updaten lassen. Aussage der Werkstatt war, dass das Update nur offiziell bei BMW möglich sei (aber wer weiß, ob das so stimmt).
    • Hat man das Update nicht und ist die Codierung nicht vollständig, so ist es nach Durchführen aller Arbeiten normal, dass beim Rücklicht nicht die Union-Jack-Flagge leuchtet, sondern stattdessen das Bremslicht/NSL in der Stoßstange unten sehr hell. Alle anderen Lichter funktionieren im neuen Rücklicht, aber eben nicht das Hauptelement. Ich habe hier viel Zeit darauf verschwendet, alle Verbindungen mehrfach zu kontrollieren und zu recherchieren, ob mir Werte beim Codieren fehlen.
    • Mit Bimmercode kann man dann alles andere bis zum Update-Termin in der Werkstatt theoretisch erstmal soweit umstellen, wie es geht. Das sorgt dafür, dass zumindest keine Fehlermeldungen über kaputte Glühbirnen mehr im Instrument auftauchen und dass die Lichter nicht mehr flackern.
    • Bimmercode allein reicht dementsprechend – zumindest bei altem Softwarestand – nicht aus.
    • Bezahlen musste ich im norddeutschen Raum für das Update bei MINI inkl. Codieren 300,00 €. Das Update selbst macht davon wohl ca. 200,00 € aus.
    • Das Update lief wegen dem alten Softwarestand angeblich auch nicht so einfach durch, sondern ist zweimal eingefroren. Nachdem die Werkstatt die Batterie dann über Nacht abgeklemmt hatte, hat es geklappt. Ansonsten, so die Werkstatt, hätte es sein können, dass man vielleicht noch das ein oder andere Steuergerät tauschen müsste, welches das Update verhindere.

    Weitere nervenaufreibende Stellen im Umbau:

    • Genervt hat mich persönlich das Umpinnen der Kabel im Beifahrer-Fußraum, da die Kabel alle so kurz sind, dass man teilweise den Kabelbaum öffnen muss, bzw. die Kabel durch diverse Kabelbinder hindurchfrickeln muss, damit diese lang genug werden und zu ihrem neuen Platz reichen.
    • Weiterer Nervfaktor war es, die zwei neu verlegten Kabel hinten in der Hecktür durch den Gummi-Kabelschlauch durchzubekommen. Da sollte man sich im Vorfeld schon ein entsprechend langes, aber dünnes und stabiles Hilfs-Werkzeug (z.B. vielleicht einen langen Zelt-Hering oder besser einen stabilen langen Draht) parat legen.
    • Ausbau der Kofferraum-Verkleidung ohne Anleitung


    Ich bin sehr froh, dass jetzt endlich alles erledigt ist, auch wenn es sich sehr gezogen hat, da ich fast drei Wochen auf einen Termin bei der Mini-Werkstatt gewartet habe. Man sollte sich den Termin also ggf. schon vorher reservieren und erst dann mit dem Umbau beginnen.


    Durch diverse Fallstricke, Unklarheiten und die schlechte Einbauanleitung ist meine Motivation ziemlich im Keller und vermutlich würde ich mir den Aufwand (zusammen mit den jetzt insgesamt hohen Kosten) nicht noch einmal machen. Wer hätte gedacht, dass das Austauschen von zwei Leuchten so einen Aufwand bedeuten könnte.


    Aber gut; immerhin geht es jetzt, und mit den Tipps und Erkenntnissen sollte das alles vermutlich auch wirklich halb so schlimm sein. :)


    Hier noch ein paar Fotos.

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    1) So sieht ein Stecker vom BDC im Beifahrerfußraum aus. Kann rausgezogen werden, wenn der Knopf gedrückt wird, der den Sicherungshebel hält und letzterer dann nach unten hin umgeklappt wird. Der Knopf befindet sich direkt vor dem Hebel ungefähr bei Kreis 1 im Bild, sieht man eigentlich direkt. Danach müssen zum Auspinnen der Kabel die länglichen Pin-Leisten aus dem BDC-Stecker rausgezogen werden (so eine Pin-Leiste ist rechts im Bild zu sehen). Dazu bei Punkt 2 das Plastik leicht aufhebeln und die Einsätze nach unten hin rausziehen.


    Wenn alles erledigt ist, sicherstellen, dass der Hebel wirklich ganz unten ist, an den BDC ansetzen und den Hebel wieder hochdrücken, bis es klickt. Der Stecker "zieht" sich dabei gewissermaßen selbst ran.


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    2) Das Auspinnen funktioniert, indem man mit einem kleinen spitzen, stabilen Werkzeug beim Kreis leicht reindrückt und gleichzeitig am Kabel zieht. Die Pin-Nummern kann man der Beschriftung auf der Pin-Leiste entnehmen.

    IMG_7278 Large.jpeg

    3) So sieht der Stecker der Hecktür von innen aus. Dieser ist nur in die Karosse reingeclippt und kann relativ leicht nach innen hin weggezogen werden, wenn der äußere Stecker der Hecktür erstmal ab ist. Wenn ich mich recht erinnere, muss zum Einpinnen der neuen Kabel die blaue Sicherung entfernt werden.


    Der äußere Hecktür-Stecker – also das Gegenstück zum oben gezeigten Stecker - lässt sich abziehen, indem mit einem großen Schraubenzieher o.ä. die Sicherung auf der Oberseite des Steckers nach oben hin ca. 5cm rausgezogen wird, bis es nicht weiter geht.

  • Es gibt zu dem Thema hier auch andere Beiträge.


    Wenn ich mir die Odysee con teewurst ansehe im Bezug zu Aufwand, Zeit, Nerven und Kosten ansehe habe ich alles richtig gemacht.


    Original Mini Rückleuchten, Auto morgens zu Gigamot, Abend abgeholt, 750,o0 incl. allem bezahlt und fertig war die Laube.



    S aus 2018 mit LED

    Peter


    Ich bin jetzt 60 Jahre alt und habe keine Zeit mehr, die ich an Ladesäulen verschwenden könnte :D

  • Also ich hab fürs codieren beim freundlichen so gut wie Nix gezahlt, trotz I Stufen Update.

    Alternativ hätte es mir ecu Performance aus Starnberg auch für 60€ codiert