Strombasierte synthetische Kraftstoffe sollten zuvorderst in der Industrie und im Schwerlast-, Schiffs- und Flugverkehr eingesetzt werden, erklären deutsche Energie- und Klimaforscher. In PKWs hätten sie allenfalls für eine Übergangsphase und in Elektro-Hybrid-Modellen ihre Berechtigung.
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„Keine Alternative wegen hoher Preise und geringer Effizienz“
So verweist Manfred Fischedick, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie darauf, dass die Energiebilanz von PKW mit synthetischen Kraftstoffen gegenüber direkt elektrisch betriebenen Fahrzeugen um den Faktor sechs bis sieben schlechter ist. „Vor dem Hintergrund begrenzter Potenziale der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist der Einsatz synthetischer Kraftstoffe daher nur an den Stellen sinnvoll, wo der direkten Anwendung von Strom Grenzen gesetzt sind“, sagt Fischedick. Dies gelte vor allem für den Luftverkehr, Schiffen und zum Teil für den Schwerlastverkehr.
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Übergangslösung für die Langstrecke
Alleinfalls eine Übergangslösung sind synthetische Kraftstoffe für PKWs, meint Michael Sterner, Leiter der Forschungsstelle Energienetze und Energiespeicher FENES an der Ostbayerischen Technische Hochschule Regensburg. Auf der Kurz- und Mittelstrecke werden Elektroautos konkurrenzlos sein, sagt der Forscher. „Für die Langstrecke braucht es eine Energiedichte, welche die Batterie heute noch nicht liefern kann, weshalb hier synthetische Kraftstoffe kurz- und mittelfristig als Übergangstechnologie für die Klimaziele relevant sein können“, meint Sterner. Das könne sich aber mit der zunehmenden Batterieentwicklung ändern.