Ein letztes Mal möchte ich mich hier zu diesen Themen äußern.
Seit es Menschen gibt, hat jeder Mensch die Umwelt belastet. Mir ist Umweltschutz schon wichtig gewesen und ich habe mich auch beruflich damit befasst, als die Themen CO2, Erderwärmung und Immissionen/Emmissionen noch nicht in aller Munde waren. Selbst der Unterschied zwischen Emmisionen und Immissionen bei Diskussionen in politischen Gremien - egal ob auf kommunaler-, Landes- oder Bundesebene - war vielen damals noch gar nicht bekannt.
Sicher habe ich auch mit meiner Unvernunft z.B. in Sachen motorisierter Fortbewegung die Umwelt oft unnötig geschädigt. Wir sind eine reiche Nation und können/müssen mehr als bisher tun und das wird Einigen (auch mir)nicht immer gefallen. Allerdings sollten wir mit unserem immer noch vorhandenen "Perfektionismuswahn" nicht über das Ziel hinausschießen.
Neben dem Umweltschutz gibt es in allen Ländern der Erde auch noch den Anspruch auf Lebensqualität. Für mich bedeutet das u.a. auch, dass Menschen mit einem geringeren Einkommen z.B. am kulturellen Leben teilhaben können. Dafür sind in nicht so dicht besiedelten Gebieten heute Autos notwendig.
Mit Lebensqualität hat ein Tempolimit m.E. jetzt aber überhaupt nichts zu tun und hätten Politik in den letzten 15 Jahren Rückrat (oder wir man so schön sagt "einen Arsch in der Hose") gehabt, würden wir schon seit mindestens einem Jahrzehnt mit Maximaltempo 130 über die BAB fahren und es wäre so normal wie Tempo 30 in einer Anliegerstraße.
Alles auf die Politik zu schieben erscheint zunächst einfach. Im Grunde ist es das aber auch. Diese Entscheider werden vom Souverän, dem Volk, gewählt und haben die Aufgabe durch ein nachhaltige Politik Lebensqualität zu sichern. Dazu gehört auch der Umweltschutz. Dies geht nur! mit Regelungen, also Gesetzen, den Freiwillig werden nur wenige bereit sein zu verzichten oder "unnötig" Geld zu investieren.
Wenn ich an die Väter und Mütter des Grundgesetzes zurückblicke, haben diese Menschen es vorgelebt. Sie haben Schlüsse aus einer schlimmen Zeit gezogen und versucht die Zukunft so zu gestalten, dass Populisten und Volksaufhetzer es zukünftig schwerer haben sollten an die Macht zu kommen.
Wenn wir Schlüsse aus den letzten 80 Jahren der Energiepolitik ziehen, müssen wir erkennen, dass das ein Wandel genauso notwendig ist wie der Wandel im Jahr 1949. Wo sind diese Frauen und Männer in der aktuellen Politik, die ohne Polemik und Berücksichtigung allein der Lobbyisten der Großkonzerne eine nachhaltige Politik machen?
Auch die Rufer, egal ob von "Friday's for future" oder die autoaffinen Schnellfahrer müssen gehört werden. Es ist bei weitem aber auf allen Seiten auch viel Blödsinn dabei. Dies zu filtern obliegt der Politik.
Im Jahr (ich glaube es war) 1988 wurde durch Gesetz bestimmt, alle Neufahrzeuge einen Kat brauchen und dadurch Leisungseinbußen unausweichlich sind. Ich habe mir damals noch schnell einen katlosen GTI gekauft und kein Jahr später festgestellt, dass der GSI mit Kat sogar 11 PS mehr hat
. Also die Fehlentscheidung schnell durch einen Tausch korrigiert.
So wird es mir, der Tempo 130 auch nicht toll findet, bei Einführung eines Tempolimits wahrscheinlich wieder ergehen. Ein Jahr nach Einführung dieses Limits werde ich merken, dass Essen-Mnchen nur unwesentlich länger dauert und eine gleichmäßigere Fahrweise zwar nicht immer ein Genuss - für mich - , aber dann doch effektiver und entspannter ist. Die neue Brennwertheizung für mich - außer etwas Mehrkosten bei der Anschaffung - überhaupt nicht auffällt.
Menschen mit geringerem Einkommen sind von allen Regelungen viel stärker betroffen und da sehe ich den Ansatz der CO2-Besteuerung. Hoffentlich haben die Politiker da etwas mehr Hirn im Schädel und Arsch in der Hose und treffen gerechte Entscheidungen, die auch den Begriff sozial mit berücksichtigen.
Das wünsche ich mir. Über den Rest kann man reden und es gibt viele gute Ansätze. Das schwierige ist halt die Umsetzung.