Beiträge von Logan5

    Fassen wir also zusammen:


    + weniger Unfälle, weniger Tote
    + weniger Umweltverschmutzung
    + Energieeinsparung
    + keine Speed-Touristen auf deutschen Autobahnen


    - es kommt mal jemand ein paar Minuten später an (wenn er nicht sowieso vorher im zähfließenden Verkehr stecken geblieben ist und die rausgerasten Minuten wieder verloren hat).
    - kein Sch....vergleich von Leuten mit PS-starken Limousinen und SUVs mehr möglich

    Eben, da steht KOSTEN. Ja, die Verletzungen werden mit einberechnet. Aber wenn du sagst, dass die Kosten um 26,5% gesunken sind kannst du nicht sagen, dass die Anzahl der Verletzten oder Toten um 26,5% gesunken sind. Das ist schlicht falsch (bzw. es kann durch Zufall richtig sein, aber man kann das aus der Kostenzahl nicht schließen).

    Ja, dieser Faktor ist undurchsichtig. Aber es sind definitiv weniger Unfälle, ob die Personen dabei nur verletzt oder getötet wurden, ist nicht wichtig. Es geht darum, dass es weniger Unfälle gab. Und der Faktor, dass es in dem Zeitraum generell weniger Unfälle gab, wurde da bereits rausgerechnet. Aber wie gesagt, wenn nur 1 Kind, 1 Mutter etc. weniger getötet wird, und man dafür halt eine halbe Stunde später ankommt, dann ist das kein hoher Preis.

    1. Es geht um die Unfallkosten, nicht um die Verletzten/Toten o.ä.

    Äh, nein. Steht doch extra da:


    Rechnet man diesen Faktor mittels Kontrollgruppen heraus, bleibe laut Studie aber immer noch eine Verminderung der sogenannten Unfallkostenrate (Schäden und Verletzungen etc., in Kosten umgerechnet)


    Es wurden also Personenschäden mit eingerechnet. Vermutlich, was Versicherungen durch Zahlungen errechnen.

    wenn es in Gesamtdeutschland im gleichen Zeitraum 45% weniger Tote gab

    Du drehst dir die Statistik auch so hin, wie es dir gerade passt, oder? Wie kommt jetzt Gesamtdeutschland da mit rein?


    ... ist im Land Brandenburg ein allgemeiner Rückgang der Unfallzahlen auf Autobahnen zu verzeichnen gewesen.

    Gerade auch noch was interessantes vom Umweltbundesamt gelesen:


    Geringere Geschwindigkeiten führen grundsätzlich zu einer Reduktion der Abgasemissionen und des Staubs aus Abrieb und Aufwirbelung. Temporeduktionen wirken sich besonders positiv aus, wenn der Verkehr dadurch fließender verläuft. Durch weniger Beschleunigungs- und Bremsmanöver werden sowohl Verbrauch und Emissionen als auch Abrieb und Aufwirbelung vermindert.


    Eine höhere Fahrgeschwindigkeit auf Autobahnen führt speziell bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen zu einer Erhöhung des Verbrauchs und der Treibhausgasemissionen. Die Zunahme bei den Schadstoffemissionen bei Dieselfahrzeugen in diesen Geschwindigkeitsbereichen fällt weitaus stärker aus als der Verbrauch, Partikel und Stickoxidemissionen können überproportional stark zunehmen. Wesentlichen Einfluss hat hierbei auch die Abgasnachbehandlungsanlage. Der gesetzliche Typisierungstest war bis 2017 auf 120 km/h beschränkt, seit September 2017 liegt die Höchstgeschwindigkeit im Emissionstest bei 130 km/h. Bei noch höheren Geschwindigkeiten wird das Abgasverhalten von Fahrzeugen somit nicht mehr überprüft, hier kommt es durch Eingriffe in die Steuerung des Motors und der Abgasanlage teils zu überproportional starkem Anstieg speziell bei Stickoxiden.


    Fahrzeugemissionen nach Geschwindigkeit (von 130 km/h ausgehend):


    Δ NOx Δ PM10 exh. Δ CO2
    % % %
    Tempo 100 -19.11% -9.53% -10.02%
    Tempo 130 0% 0% 0%
    Tempo 140 16.18% 17.13% 10.33%



    Abgesehen von den Luftschadstoff- und Treibhausgasemissionen wirkt sich die gefahrene Geschwindigkeit generell auf den Straßenverkehrslärm aus. Eine Tempoerhöhung von 130 auf 160 km/h führt zu einer Lärmzunahme, die in etwa einer Verdoppelung des PKW Verkehrsaufkommens gleichzusetzen ist.Die Auswirkungen auf Treibhausgas, Lärm und Luftschadstoffe bei höheren Geschwindigkeiten sind somit beträchtlich und jedenfalls durch geeignete Maßnahmen zu begrenzen.


    Im Fall von Treibhausgasen und Luftschadstoffen geht dies vor allem durch eine Reduktion der Fahrleistung und den Einsatz besonders sauberer Fahrzeugtechnologie, etwa Elektrofahrzeugen.

    Ich zitiere: "Tatsächlich starben auf dem untersuchten Abschnitt der A24 in Brandenburg in den Jahren 1996 bis 2002 ohne Tempolimit 38 Menschen. Seit der Beschränkung auf 130 km/h im Jahr 2003 halbierte sich diese Zahl auf 19 Tote [im gleichen Zeitraum]." Okay, also 50% weniger Tote, bei abnehmenden Verkehrsaufkommen ("Zwar ging der Verkehr auf diesem Autobahnabschnitt im beobachteten Zeitraum ebenfalls leicht zurück, von 47.200 Autos in 24 Stunden in den Jahren 2000 bis 2002 auf 45.400 Fahrzeuge pro 24 Stunden im Zeitraum von 2004 bis 2006.")

    Ich zitiere auch:


    Das Ergebnis der wissenschaftlichen Betrachtung: Die Zahl der Unfälle halbierte sich annährend, von 654 Unfällen in drei Jahren ohne Tempolimit auf 337 Unfälle in drei Jahren mit 130 km/h. Auch die Zahl der Verunglückten sank deutlich von 838 auf 362 Verunglückte in drei Jahren (-57 Prozent).


    Allerdings weisen die Autoren darauf hin: „Der Rückgang der Unfall- und Verunglücktenzahlen kann nicht vollständig auf die Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung zurückgeführt werden. In den letzten Jahren ist im Land Brandenburg ein allgemeiner Rückgang der Unfallzahlen auf Autobahnen zu verzeichnen gewesen.“ Rechnet man diesen Faktor mittels Kontrollgruppen heraus, bleibe laut Studie aber immer noch eine Verminderung der sogenannten Unfallkostenrate (Schäden und Verletzungen etc., in Kosten umgerechnet) um 26,5 Prozent.
    Deshalb fällt das Fazit deutlich aus: „Aus den Ergebnissen der Untersuchung geht hervor, dass bei einer angeordneten Geschwindigkeitsbegrenzung für Pkw von 130 km/h auf den vorhandenen unbegrenzten Streckenabschnitten ein Nutzen für die Allgemeinheit entsteht.“


    Also 26,5% weniger. In 3 Jahren in dem Beispiel 222 Verunglückte weniger. Und das auf gerade mal 62 km Autobahn!
    Wie kann man da also dagegen sein? Ist die Zeitersparnis (die meist in Minuten, nicht in Stunden gerechnet wird, wenn es überhaupt eine gibt bei dem Verkehr) tatsächlich wichtiger als Menschenleben?

    Weniger Stockungen auf begrenzten Abschnitten und damit flüssigere Fahrt hab ich leider noch nicht erlebt.

    Ich erlebe das anders. Ich bin regelmäßig in Ö und Schweiz unterwegs. Auf dem Weg dorthin auf unseren Autobahnen: drängeln, Gas geben, runterbremsen, auffahren etc. Ja, es passiert wenig, weil jeder aufpassen muss wie im Krieg, damit nichts passiert.
    In Ö und CH haben alle durch die gleiche Geschwindigkeit den gleichen Abstand. Man muss nicht die ganze Zeit ein Auge im Rückspiegel haben und sollte es mal Feindkontakt geben, haben die Autos vielleicht 10 oder 20 km/h Geschwindigkeitsdifferenz. Da passiert ausser etwas Blechschaden nichts.


    Ich und meine Frau fahren fast täglich Bundesstraße (2spurig, autobahnähnlich ausgebaut), die ist auf 120 km/h begrenzt. Keine Staus, kein Streß, läuft.
    Von da auf die AB und schon wird gedrängelt, wild die Spur gewechselt etc. - mir kommt es so vor, als ob manche auf der AB etwas beweisen müssen.
    Das ist doch kein Spielplatz für Männer mit kleinem ...

    Und dann stellt sich die Frage: Bei welchen dieser Unfälle war eine Geschwindigkeit über 130km/h auslösende Eigenschaft des Ereignisses?

    Auslöser ist die Geschwindigkeit meist nicht, aber die Schwere des Unfalls steigt mit der Geschwindigkeit. Es macht schon einen Unterschied, ob dir einer mit 20 km/h mehr oder mit 120 km/h mehr drauf fährt.


    Ich finde es auch etwas sarkastisch, zu sagen, "naja, es sind dann nur 30 Tote weniger, im Haushalt sterben viel mehr." Ist nicht jeder Tote einer zu viel?

    sinngemäß gesagt er wäre froh wenn wir überhaupt fahren könnten bei all den Staus in NRW.

    Denkst du nicht, dass es weniger Staus mit Tempolimit gibt? Wenn alle gleich schnell fahren, können keine schnellen Fahrzeuge auf langsamere auflaufen.


    Wenn wir alle elektrisch fahren, hat sich das Thema eh ziemlich bald egalisiert. Die meisten E-Autos gehen nicht schneller als 150 km/h.
    (Was ist eigentlich der Grund, ein E-Auto auf 150 km/h zu begrenzen? Ach ja, Energiesparen. ;) )

    Es ist einige Satire in diesen Beitrag versteckt

    Soll ich jetzt ein Like geben oder nicht? ;)


    Klar darf jeder kaufen was er mag. Bei den SUVs hat es halt überhand genommen. Die Städte wissen nicht wohin mit dem Verkehr, Parkplätze sind Mangelware, da dann auf extra große PKWs zu setzen, wo meist 1 Person damit befördert wird, kann es dann aber auch nicht sein.
    Cabrios, PickUps, Zweisitzer und Supersportwagen sind nicht in der Gruppe mit den meisten Zulassungen. SUVs (leider) schon.

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