Warum eigentlich ein 2 Liter Motor?

  • [...] 180 bis 190 PS und den JCW mit dem Motor aus dem i8 mit 230 bis 240 PS.

    Um hier mal auch meine Meinung dazuzugeben:
    Auch ich bin ein Freund des 2.0-Liter-Motors. Zwar ist das DER Motor schlechthin bei jedem Kompaktsportler zurzeit und da schwingt immer das Wort "Einheitsbrei" mit, dennoch sind 2,0-Liter Motoren meines Erachtens derzeit so der beste Kompromiss aus Sport/Verbrauch.
    Ich denke das, weil: Ein Dreizylinder mit 200+ PS einen sehr großen Turbolader braucht, worunter - TwinScroll/VTG hin oder her - das Ansprechverhalten leidet. Um dieses Turboloch möglichst klein zu halten muss viel technischer Aufwand betrieben werden, wodurch der Motor komplizierter, schwerer, teurer und fehleranfälliger wird. Der i8 kaschiert das ganze sehr gekonnt (und teuer) mit seinen E-Motoren. Zweitens steigt die Belastung des Motors bei mehr PS/Liter und das führt über kurz oder lang immer zu Einbußen bei der dauerhaften Haltbarkeit, so robust so ein Motor auch gebaut sein mag (hier kommt es natürlich immer drauf an, wie es mit der Nutzungszeit des KfZs aussieht - ich persönlich will meinen JCW eigentlich fahren, bis es nicht mehr geht), nur um mal die Punkte zu nennen, die mir dabei sofort in den Sinn kommen.


    Der einzigen Dreizylinder, den ich bisher selbst gefahren bin, war in einem Audi A1 und hat mich negativ überrascht. Drehfreude ist praktisch nicht vorhanden - bei 4500u/min ist Sense, das Ansprechverhalten vor allem beim schaltfaulen Fahren in höheren Gängen in der Stadt (sparsam und so) ist katastrophal - und das bei einem eigentlich sehr kleinen Turbolader.
    So hab es zumindest ich wahrgenommen - kann natürlich auch sein dass der Audi-Dreizylinder kein guter Motor ist, aber ich war wirklich erstaunt, wie träge sich dieses Motörchen angefühlt hat, wenn man ihn sparsam fahren will, wie man eben sonst einen 2-Liter-Motor sparsam fährt.
    Am besten hat er sich gefahren, wenn man ihn immer um 2200 u/min gefahren hat - dann war er auch recht spritzig und ich hab mich schnell dran gewöhnt. Ich bezweifle allerdings, dass er das aufrecht erhalten kann, wenn man ihm einen doppelt so großen Turbolader spendiert.
    Außerdem mag ich (Achtung: subjektiv) den Dreizylinder-Sound nicht :D


    Fazit also: Für leichte (Stadt-)Autos mit nicht allzu viel Leistung finde ich einen 3Zylinder klasse, allerdings kommt es mir so vor, dass es dem Motor einfach in der Genetik fehlt, als dass man ihn zu einem performanten Aggregat erziehen könnte, außer man steckt viel Mühe und Know-How rein, was sich dann eben wieder negativ auf die Kosten auswirkt.
    Klar ist die Kraftentfaltung dann wild und spaßig, aber wenn man eben mal nicht auf kurvigen Landstraßen den Schmalz vom Brot schmiert, dann ist ein großes Turboloch wirklich nervig.


    Das alles ist allerdings Spekulation, die sich auf nur einen gefahrenen Dreizylinder bezieht - ich spreche also nur für mich und nur aus eigener Erfahrung und ich bin hier, um mich gegebenenfalls eines besseren belehren zu lassen :D
    Ich bin nun mal ein skeptischer Mensch - so stehe ich (weil es zum Thema passt) auch dem von Ford angekündigten Fiesta ST mit 200PS starkem Dreizylinder aus oben genannten Gründen skeptisch gegenüber.

  • Ich persönlich finde ja ungewöhnliche Motorenauslegungen auch sehr reizvoll. Unter der Woche im Cabrio hätte ja lieber den 2,5 Liter 5-Zlinder aus dem Audi TT RS mit 8 Stufen Wandler. Und am Wochenende im Hatch gerne einen gemachten Sauger mit offenen polierten Ansaugtrichtern, drehzahlfest bis 9000 U/min, mechanischem sequeziellen Getriebe und mechanischer Sperre.
    Aber kleiner als 2,0 Liter, och nö...
    Und Mini wird uns nicht viel mehr als die jetzigen 231 PS aus 2,0 Litern spendieren, weil sie ja im 3er und Co viel mehr Geld kriegen, wenn man ab ca. 250 PS einen 6-Zylinder kaufen muss...
    Auch wenn +/- 300 PS und +/- 400 Nm locker standfest möglich wären, wie die Marktbegleiter zeigen.