MINI Unfall regeln - Versicherung - Anwalt - Tipps zur Abwicklung

Zitat von KT*

Mega traurig! Jemand ist heute in mich rein gefahren. Motorhaube, Felge und Fahrertür ist betroffen. Morgen um 11:00 geht es in die Werkstatt.

Schöner Mist! Tut mir leid!

Was Dich vielleicht beruhigt - die Lackierung hat Mini so hinbekommen, dass man absolut keinen Unterschied zum Rest sieht. Wirklich Null.
Motorhaube und Fahrertür sind dazu leicht zu ersetzen, da keine Blechteile aus der Karosserie getrennt werden müssen. Einfach Plug and Play. Lass Mini auch checken, ob mit der Felge auch der Reifen ersetzt werden muss.

Die Versicherung des Unfallgegners muss Reparatur, Mietwagen, Gutachter, Wertverlust (ca. 10-15% von den Reparaturkosten), Aufwandspauschale von 25 EUR und Anwaltskosten zahlen.
Wenn Du nicht schuld bist, musst Du selbst (oder Anwalt) Deine Schadensersatzansprüche bei der gegnerischen Versicherung geltend machen. Bei Deiner Versicherung kannst Du den Unfall melden, wenn Du ihr sagst, dass Du keine Schuld am Unfall hast, wird sie die Meldung lediglich zur Kenntnis nehmen, also nicht aktiv werden.

Anwalt - ja, ich fürchte dass er inzwischen obligatorisch ist.
Warum? Weil die Versicherungen "auf Teufel komm raus" zu kürzen versuchen.
Ist mir in meinem Fall schon von Anwalt und Gutachter voraus gesagt wurden - und tatsächlich eingetreten.
Sogar die oben erwähnte Pauschale wurde versucht, von 25 EUR auf 20 EUR (!!!) zu kürzen.

Ich habe vor ca. 2 Jahren einen unverschuldeten Unfall im Ausland (Totalschaden) gehabt Inkl. Zusatzversicherung, dass meine Versicherung den Unfall im Ausland an Stelle der gegnerischen Versicherung nach deutschem Recht regelt (und sich anschliessend von der gegnerischen Versicherung "das Geld wieder holt") sodass man sich mit der Versicherung des Unfallgegners überhaupt nicht auseinander setzen muss.
Nichtsdestotrotz hat meine Versicherung dann versucht, die durch den von mir beauftragten Gutachter festgestellte Schadensumme per "Gegengutachten" signifikant zu kürzen (einige tausend EUR).
Damals bin ich nicht zum Anwalt gegangen und habe selbst verhandelt - erfolgreich aber mit immensem persönlichen Aufwand.
Habe anschliessend die Versicherung gewechselt.

Deshalb bin ich diesmal direkt zum Anwalt und habe per Mini NL parallel Reparatur und Gutachten beauftragt.
Der Anwalt hat vor allem auch die Erfahrung, was nach aktueller Rechtsprechung und im praktischen Umgang mit den Versicherungen verlangt werden kann.

Der Anwalt macht einen super Job (bei Bedarf kann ich - per PN - für Münchner/Umgebung gerne den Anwalt empfehlen).

Diese Empfehlungen würde ich aus meinen Erfahrungen ableiten:

• Ich würde immer zu einer Rechtsschutzversicherung raten. Die Anwaltskosten werden bei Nichtschuld zwar von der gegnerischen Versicherung ersetzt, wenn die Schuldfrage aber nicht 100% klar ist kann man ohne Zögern zum Anwalt gehen.
• Wenn keine Rechtsschutzversicherung vorhanden ist, hilft die ADAC Mitgliedschaft über Vertragsanwälte mit einer Erstberatung.
• Die Erstberatung kann schon sehr gut helfen, den Rahmen der Ansprüche und das eigene Vorgehen vorzubereiten.
• Bei der Wahl des Anwalts helfen die Internet Reviews und die Beurteilung des Internet-Auftritts. Nicht immer und nicht immer sicher, aber "stürzt" euch nicht auf den allerersten Nahmen. Tip von Werkstatt/Gutachter kann auch helfen.
• Ein spezieller Tip ist der oben erwähnte zusätzliche Auslandsschutz. Kostet ca. 10-15 EUR im Jahr ist aber sehr effizient.

Bitte eins beachten - dies sind meine persönlichen Erfahrungen und Tips. Stellt keine keine Rechtsberatung des Forums als Forums-Bereichsmoderator dar.