Müsste Winterkorn gehen?

  • Müsste Winterkorn gehen? 19

    1. Ja (14) 74%
    2. Nein (5) 26%

    Kleine Umfrage zur VW SW Manipulation...finde die Frage nicht polemisch, da die Facts ja schon einigermassen klar sind...

  • Meine Meinung: Eindeutig ja. Begründung: Es geht hier nicht um eine irgendwie diskutable moralische Verantwortung, sondern um einen Konzern-Schaden und darüber hinaus um einen Imageschaden für die deutsche - aber selbst weltweite - Automobilindustrie.
    In diesem Fall sollte es auch wirklich keine Abfindung mehr geben, eher eine Schadensersatzklage wegen Untreue durch die VW Eigentümer.

  • Volle Zustimmung. Und eine Toleranz in der Geschichte würde nur die Kungelei unterstützen zwischen Regierung , Lobbyisten und genau eben den Firmen, die eine realistische Schadstoffprüfung ablehnen.


    Zum gesundheitlichen Nachteil aller Bürger, die in Städten wohnen.


    Wieviele Patienten habe ich schon am Lungenkrebs verloren, Nichtraucher, wohlgemerkt. Wohnen in einer verkehrsreichen Strasse. Über Jahrzehnte Stau unter ihrem Fenster. Dann Krebs. Die Feinstaub und Stickoxid belastung ist als Ursache nachgewiesen.


    Diese Facette hat Winterkorn bei seiner sonst an vieles denkenden Ansprache überhaupt ausgelassen.

    Das Leben ist zu kurz, um nicht offen zu fahren ... Ups! ;)

  • Würde nur mit ja stimmen, wenn auch gewährleistet wäre, dass
    a) dem Ausscheidenden nicht zig Mio EUR hinterher geworfen werden und
    b) der Nachfolger tatsächlich für Aufklärung und Veränderung sorgt.


    Was nutzt es, den einen Verschleierer durch einen anderen zu ersetzen? (vgl. Deutsche Bank)

  • Klar ist alles komplex. Glaube auch, dass die USA hier sich geradezu auf die Chance stürzen einen Konkurrenten zu schwächen. Es macht aber auch keinen Sinn, dass Ganze zu runter zu spielen nur um besser auf einem globalisierten Markt bestehen zu können. Da wo das getan wird, fällt besonders die Unverhältnismäßigkeit auf, mit der vorgegangen wird. Habe in den USA (zu spät bemerkt) einen Kilometer entfernt von einem Kohlekraftwerk gewohnt, das in den 50er Jahren gebaut wurde und das erst ab 2010 gezwungen wurde mit dem Einbau von Filtern zu beginnen. Vorher gab's immer Ausnahmegenehmigungen durch DIESELBE EPA, da das Kraftwerk für die Versorgung (der Politiker und Ministerien) notwendig wäre. Interessanter Weise war das Kraftwerk nicht in Washington DC SONDERN in Virginia! Wir, die wir 1 km entfernt wohnten, haben den Strom von einem anderen Provider bekommen...
    Der Betreiber des Kraftwerks hat sich aufgrund seiner Einwillung in die Filterung erstmal einen zurückbehaltenen Strafbetrag auszahlen lassen, kurz darauf erklärt, dass das Werk mit den Auflagen nicht rentabel wäre und beschlossen es dicht zu machen. Daraufhin gab's eine weitere zeitlich begrenzte Laufzeitgenehmigung OHNE Verpflichtung die Auflagen noch umzusetzen. Das einzige was in der Zeit statt gefunden hat, war die Abdeckung der offenen Kohlelager mit Plastikfolie...
    So schaut's aus...

  • Ist doch bei uns nicht anders. Die Wirtschaft schreibt der Politik die gewünschten Rahmenbedingungen vor. Und wenn die Regierung nicht kuscht, drückt man unrentable Geschäftszweige dem Steuerzahler auf (Bahn- und Stromnetze, AKWs,...).

  • Definitiv Nein


    Wer geht denn bei BMW, die eingeräumt haben einen ähnliche - aber anders arbeitende - Software eingesetzt zu haben? Wer geht bei den anderen Automobilherstellern?


    Wer entlässt den Verkehrsminister, der nachweislich davon wusste?


    Was ist mit den Verantwortlichen, die uns gerade bundesweit eine Reihe von Kohlekraftwerken vor die Nase setzen? Gerade gestern wurde durch den grünen Umweltminister des Landes Baden-Württemberg das größte Kohlekraftwerk Deutschlands eröffnet worden - und als Beitrag zur effizienten Energieerzeugung bezeichnet. Im Nebensatz sagte er, dass man sich natürlich erneuerbare Energieformen wünsche, aber derzeit die Kohlekraftwerke zur Schließung der Energielücken benötigt würden.


    Liste beliebig erweiterbar.


    Falls Herr Winterkorn ausscheidet, erhält er eine Abfindung von ca. 50 Mio. Euro --- also eigentlich kann er ja nur hoffen, dass er rausgeworfen wird. Aber auch ohne Abfindung geht´s ihm ja nicht schlecht - seitdem er bei VW ist, hat er weit über 100 Mio. Euro "verdient". Er selber hat das allerdings schon in Abrede gestellt. Natürlich ist da jede Menge schief gelaufen und wie sagte der US-Chef von Volkswagen gestern "Wir waren unehrlich. Wir haben es völlig vermasselt"



    Bitte nicht falsch verstehen, ich bin durchaus dafür, dass sowas aufgeklärt wird, bzw. erst gar nicht passiert, aber auch ich habe es in einem früheren Job erlebt, dass bezüglich Emmissionen die Verantwortlichen in den Behörden geschiert wurden ohne Ende und dann die Umweltzertifikate postwendend ausgestellt wurden. So lange das üblich ist, nützt es überhaupt nichts, wenn da nun eine Person gehen muss. Auch nicht, um ein Exempel zu statuieren - die anderen denken sich dann nur "Glück gehabt, mich hat´s nicht getroffen"

  • Thema ist schwierig, hab aber für ja gestimmt, denke das wird für VW das beste sein, bleibt über kurz oder lang nichts anderes übrig sich von Winterkorn zu trennen.


    VW-Betriebsratschef Bernd Osterlo forderte in einem Brief:
    "Und dies werden keine Sachbearbeiter sein, das kann ich euch versichern. Wir werden nicht akzeptieren, dass Manipulationen den Ruf der VW-Beschäftigten als exzellente Autobauer beschädigen"



    Andere Frage VW hat seit März ca 60% an seinem Aktienwert verloren. Wäre jetzt eine günstige Einstiegschance?

  • Ich bin mir nicht sicher was richtig wäre.
    Besser Winterkorn als irgendein Bauernopfer. Andererseits sollte er jetzt die Verantwortung übernehmen, alles aufarbeiten und VW wieder in ruhige Gewässer manövrieren.


    Ich sehe es pragmatisch und überlege VW-Aktien zu kaufen.

  • Natuerlich muss er gehen.
    Er ist/war von allem auf dem Laufende.
    Eine gute Abfindung bekommt er sowieso und kann in Rente gehen.


    Mir tun die vielen Leute Leid (inkl Broker, da gehts es um richtige Kohle), die Ihren Aktien downfall/nach untern Klettern sahen.
    Was fuer eine Sch........
    Mit Verlust verkaufen und schnell in etwas anderm einsteigen: es ist noch nicht vorbei.
    Jetzt kommt die EU um die Ecke