Beiträge von bsx

    habe den Fred erst jetzt gesehen......Ich habe vor 11 Jahren mal für einen großen deutschen Elektronikkonzern eine Studie zum Thema Grid Stabilisierung begleiten können. Der Hintergrund war die zu erwartenden Störungen in der Energieversorgung durch private Solaranlagen mit selbstgenutztem Strom. Es wurde ziemlich intensiv untersucht, wieviel Speicher man benötigt und das Ergebnis bei den damalig angesetzten Randbedingungen war ca 100.000 Fahrzeuge mit 30-40KWh Akku. Man hat sogar durchgerechnet, ob es sinnvoll ist, diese 100k Autos stark zu fördern oder sogar kostenlos zu verteilen!!!!! Der break even point war ziemlich nah an den 100k........Da die Politik damals und auch heute immer noch mit einem Schlüssellochblick auf solche Herausforderungen blickt ist die ganze Sache schnell versandet. Alle haben weise genickt und die Studie senkrecht abgelegt. Politiker neigen eher dazu zu 'hofreitern'....sprich auch ohne jede Sachkenntnis profunde Meinungen zu äußern, siehe NOx Problematik..... ;)

    Kurzer Gruß aus dem Urlaub.......wir hängen gerade ein wenig in Kaua'i ( Hawaii ) ab und bei einer Fahrt in die nördlichste Ecke mit den schönsten Stränden kommt doch plötzlich ein F55 daher....und wir haben nur einen Nissan :/ ....Mini gab's leider nicht. Allerdings fahren auf Hawaii ziemlich viele Minis rum, hauptsächlich aber Rxx.....Der Typ mit dem größten (Mietwagen) Marktanteil ist hier der Ford Mustang....ca. 20% sprich hunderte.....die Höchstgeschwindigkeit auf dieser Insel liegt zw. 35-40mi/h.....nur ein ganz kleines Stück Highway ist für 50 frei gegeben und die meisten Straßen aber nur 25 (ca. 40Km/h) :D ...das 2.Bild ist übrigens kein 'Mini-Suchbild' sondern die Kulissen zu Jurassic Park, der teilweise hier gedreht wurde..


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    @jojo0301
    könnte ich natürlich machen.....aber warum sollte ich Angestellte einer anderen Firma erziehen?


    Ich denke, der Vertriebsprozess bei PKW wird sich in Zukunft grundsätzlich ändern. In den 80ern gab es bei IBM PC Verkäufer, die von den Kunden eingeladen wurden um ihre Geräte zu 'verteilen'. Die haben damals so zwischen 160-220 TDM verdient, was eine ordentliche Stange Geld war.....die verdienen heute nicht weniger....die gibt's einfach nicht mehr!
    Und das wird wahrscheinlich auch den PKW Verkäufern passieren. Deren Mehrwert im Verkaufsprozess ist für mich einfach nicht mehr vorhanden. Z.B. habe ich vor 3 Wochen bei einem befreundeten BMW Händler einen 20 Jahre im Geschäft befindlichen Verkäufer darüber aufgeklärt, was die Unterschiede im xDrive zwischen UKL und 35up sind. Das war ihm völlig neu. Aber er konnte toll von Emotionen beim Autokauf reden... ;)

    Mal noch einer zum Thema Verkäufer und einen kleinen ‚Vorabeinwurf‘ zu meiner derzeitigen Suche. Das ist gestern tatsächlich so passiert….


    Einer meiner Kandidaten ist der Seat ATECA. Ich gehe also zum größten der 4 ansässigen SEAT Autohäuser am Ort und betrete den Showroom. Einer der 3 Verkäufer (keiner hat einen Kunden, alle sitzen vor ihrem Display) steht auf und kommt auf mich zu. Als er sieht, daß ich mich für den ATECA interessiere, dreht er wieder ab. Ich gehe, leicht irritiert zu einem der ATECAs, setze mich rein und fange an, bei offener Tür den Sitz einzustellen, das Lenkrad zu positionieren, Radio und Navi zu testen. Dann Tür zu und Audioanlage aufgezogen…..alles soweit ok. Dann Radio aus, ich setze mich auf die Rückbank um die Platzverhältnisse zu sondieren. Macht einen passablen Eindruck…. Dann noch Kofferrraum auf und geschaut…..ich werde weiterhin ignoriert. Zwei Verkäufer schwatzen untereinander…..Mein Hals gewinnt an Umfang…..nach exakt 8 Minuten, ich habe spaßeshalber mal auf die Uhr geschaut, entschließe ich mich, zu einem der so unendlich beschäftigten Herren zu gehen.


    Ich: Ich interessiere mich für einen Ateca.
    Er: Ja….schön.....
    Ca.20sec (gefühlt eine Stunde) Schweigen….


    Ich: Besteht den mal die Möglichkeit, eine Probefahrt zu machen? Ich hätte gern einen Diesel Automatik.......


    Er: Nein…….(Ich habe wohl etwas ungläubig geschaut)….die, die Sie hier sehen sind schon alle verkauft. Wir haben nur einen Benziner mit Handschaltung und der ist ständig unterwegs…..wieder ca. 10-15sec Schweigen….mein Hals nähert sich
    seinem Grenzwert und mir gehen die Worte aus…..


    Er: Ich würde Ihnen auch abraten….unser Kontingent für die nächste 12 Monate ist bereits verkauft und Sie können ja Ende des Jahres noch mal vorbeikommen………(der Herr widmet sich seinem Display und ich löse mich für Ihn in Luft auf…….
    Nach weiteren 5 sec Schweigen ohne eventuell Alternativangebote oder irgendein Gespräch verlasse ich diesen Händler…..


    FÜR IMMER!

    @bubbleshark


    Da bin ich voll bei Dir!


    Realistisch gesagt muß man doch hinterfragen, welchen Mehrwert ein Verkäufer im Prozeß überhaupt noch hat. Es gilt sicherlich nicht für jeden, aber ich schaue mir meine Wunschautos im Vorfeld im Internet an, lade Preislisten auf der Herstellerwebsite herunter, lese Testberichte und selektiere nach Optionen und Preisen. Für eine Probefahrt, die für mich wegen des Fahrgefühls immer wichtig ist, kann ich die übrig gebliebenen Kandidaten auch bei Sixt und Co. für wenig Geld mieten und muß mir nicht noch blumige Marketingstatements anhören..... ;)

    ich stimme zumindest der Grundregel 'leben und leben lassen' 100%ig zu.


    Andererseits bin ich ein Teil der Zuliefererkette und habe im Normalfall 4-5 im Jahr mit Einkäufern der Autohersteller zu tun. Da macht man dann die Erfahrung, daß man dort sehr oft (nicht immer) wie ein Stück Dreck und ohne jeden Respekt behandelt wird. Und das passiert nicht, weil der Gegenüber ein Monster oder ein Idiot ist sondern weil das ganze System den Lieferanten nur wenig Interesse am 'leben lassen' zubilligt. :thumbdown: Es gibt in den meisten Fällen ja Alternativen und man kann seine Marktmacht vollständig ausnutzen und wird auch von den Vorgesetzten dazu gedrängt. Ganz besonders deutlich war das während der Krise 2008-2009. Dadurch, daß viele Zulieferer überhaupt keine Margen gehabt haben sondern nur vom cash flow lebten, kam es dann selbst bei einer Vertragsreduktion von nur 10% zu vielen Pleiten auch größerer Firmen.


    Das sind dann jene Erlebnisse, die man später alle 3-4 Jahre beim Kauf eines PKW auch nicht komplett unterdrücken kann. Da ist man selbst plötzlich in der Lage über Alternativen nachzudenken und man muß sich schon bremsen, um nicht seine bitteren Gefühle Oberhand gewinnen zu lassen. Ich habe selbst 2 Autohändler im Bekanntenkreis, die die Marge beim Verkauf nicht mehr als primäres Ziel sehen sondern mehr Interesse an der Kundenbindung für den späteren Serviceauftrag haben. Da wird noch Geld verdient und man hat die 'Freien' als Wettbewerb. Ich persönlich gönne meinen Verkäufern immer Marge, wenn Beratung und Betreuung stimmen. Leider erlebt man da auch nicht nur Positives. Aber ich denke, diese Erfahrung hat jeder schon selbst gemacht.


    Heute sehen wir doch zusätzlich folgende Situation. Wenn man als Privatmann gezwungen wäre, ein neues und nicht gefahrenes Fahrzeug eine Woche nach Abholung zu verkaufen, könnte man schon froh sein wenn man noch 80% vom Kaufpreis bekommt. Da kann einem die Heimfahrt vom Händler schon mal einige tausend Euro kosten und die Versuchung ist groß, das bereits im Kaufpreis 'einzupreisen'.


    Ich kann nur jedem raten, sein Talent zum Verhandeln nutzen, auch wenn es in Deutschland immer noch nicht so üblich ist. Zumindest habe ich vor dem Autokauf immer eine Vorstellung, welche Optionen mir wie viel wert sind......Und manchmal klappt' dann auch.... :thumbup: Manchmal auch nicht....So ist's nun mal im Leben.


    Bin auch gerade in der Suchphase nach einem Neuen, starte nächste Woche mit den Probefahrten und werde berichten..... ^^